Hallo ihr Lieben!
Heute schreibe ich euch einmal etwas über Philippus.
Einer der zwölf Jünger von Jesus hieß zwar auch Philippus, aber innerhalb des Neuen Testaments hören wir nichts darüber, wie dessen persönlicher Weg und Dienst als Gesandter von Jesus weiterging. Aus späteren Quellen erfahren wir, dass er sein Missionsgebiet in den Regionen um die heutige Halbinsel Krim gefunden haben soll.
Der Philippus, über den wir mehr hören, taucht dann in der Apostelgeschichte auf. Der Name heißt eigentlich "Philippos", das ist Griechisch und bedeutet "Pferdefreund". Die Lateiner haben ihn zum "Philippus" umbenannt, die Deutschen dann zum "Philipp".
In Apg. 6 erscheint er zum erstenmal in der Jerusalemer Urgemeinde. Er war einer der sieben Männer, die die unparteiische Versorgung der armen Witwen sicherstellen sollten. Das war ein bis zwei Jahre nach der Gründung der Gemeinde dort an Pfingsten im Jahr 30 n.Chr..
Als etwa ein Jahr später, nach der Steinigung von Stephanus, die erste Verfolgung ausbrach und ein Großteil der Gemeinde über das Land zerstreut wurde, war auch Philippus unterwegs. Jetzt entfaltete sich seine Gabe, die dazu führte, dass man ihn den "Evangelisten" bzw. "Botschafter" nannte.
Erst wurde er zum Urheber einer Erweckung unter den Samaritern in Samaria und Umgebung, dann wurde er von Gott auf die einsame Straße nach Süden geschickt, wo er dem Finanzminister von Äthiopien, einem Eunuchen, die Botschaft von Jesus erklärte. Er erklärte sie so, dass der Minister sich auch gleich im Wasser untertauchen lassen wollte.
Die Geschichte endet auf sehr ungewöhnliche Art - Apg. 8,39+40: "Als sie aus dem Wasser heraufkamen, holte der Geist des Herrn Philippus weg, und der Eunuch sah ihn nicht mehr. Er fuhr jedoch seinen Weg und freute sich. Philippus fand sich aber in Aschdod. Er ging durch alle Städte und brachte die gute Nachricht, bis er nach Cäsarea kam."
Dass er nach Cäsarea kam, ist für lange Zeit das letzte, was wir von ihm hören. Erst im Jahr 57, also etwa 25 Jahre später, taucht sein Name wieder auf, als nämlich Paulus mit seinen Begleitern einschließlich Lukas bei der Rückkehr von der dritten Missionreise bei ihm einkehrte - Apg. 21,8+9: "Am nächsten Tag gingen wir los und kamen nach Cäsarea. Wir gingen in das Haus von Philippus dem Botschafter, der einer von den Sieben war, und blieben bei ihm. Er hatte vier Töchter, Jungfrauen, die prophetisch sprachen."
Der ursprünglich reisende Botschafter ist also nach 25 Jahren immer noch in Cäsarea. Was ist da passiert? Philippus ist offenbar in Cäsarea "hängengeblieben", d.h. er hat eine Frau gefunden und eine Familie gegündet. Wenn er 25 Jahre später 4 Töchter hat, die Jungfrauen sind und prophetisch sprechen, dann sind das ganz sicher keine kleinen Kinder mehr. Sie führen ein sauberes Leben (Jungfrauen), sind mit Heiligem Geist erfüllt und dienen mit ihren Gaben. Philippus hat offensichtlich auch als Vater vieles richtig gemacht. Und die aktive Beteiligung von Frauen in der Gemeinde hat hier in der Apostelgeschichte ganz nebenbei eine interessante Bestätigung.
Wenn Lukas damals mit Paulus einige Tage bei Philippus in Cäsarea war, dann ist es auch klar, woher er die Berichte über die persönlichen Erlebnisse von Philippus hatte, die in Apg. 8 berichtet werden, die Erweckung in Samaria mit dem Magier Simon und die Begegnung mit dem Finanzminister aus Äthiopien. Er hatte sie aus erster Hand von dem, der sie 25 Jahre zuvor selbst erlebt hatte. Zuverlässiger geht's nicht mehr ...
Seid alle herzlich gegrüßt und gesegnet im Namen des Herrn!
Uli
www.neues-testament.org