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Bibellese Nehemijah
#31
Zitat:Für eine kleine Gruppe habe ich eine 10-Minuten-Predigt vorbereitet. Als ich fertig war, überlegte ich mir, ob ich das so wirklich bringen kann. Das Ganze kam mir dann selbst weit hergeholt vor und wäre wohl nach theologischen Maßstäben kaum prüfbar und nachvollziehbar gewesen. Ich beschloss es trotzdem so zu belassen. Die Reaktion darauf war, dass jemand hinterher zu mir sagte: \"Ich habe Gott etwas gefragt und du hast mir heute genau darauf die passende Antwort geliefert!\"
Hätte ich theolgisch geprüft und gedacht.....!
Tut mir ja leid, aber genau auf solche Art und Weise erzählen mir Ehebrecher immer wieder, hätten sie die "Bestätigung Gottes" für die gottgewollte Richtigkeit ihres Ehebruchs bekommen. Die Reihe der Beispiele, was für abstruse "Lehren" und "Bestätigungen" durch solche oberflächlichen Bibelarbeiten entstehen könnten wir sehr lange fortführen Sad

Charly
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ Cool
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#32
Zitat:Keiner der Beteiligten vertritt ein denominationelles Christentum, auch ist ja eingangs darauf hingewiesen worden, daß gerade die Wegführung in Denominationen hinein dem Gericht der Wegführung nach Babel verglichen wird.
Und was soll das anderes sein, als eine neue Konfession? Außerdem stimme ich nicht mit der zugrundegelegten Auslegung überein - diese ist willkürlich und nicht durch den Text gestützt.

Wir sollten uns mal von dem Gedanken verabschieden, dass wir Gemeinde bauen. Die Gemeinde wird von nur einem Gebaut: Gott selber! Allein schon diese Formulierung:
Zitat:Das ist ja das Problem von Gemeindebau überhaupt. Auch hier wird ja der Leib des Christus, also letzlich der korporative Christus selbst, gebaut.
... lässt mir das Grausen kommen. Wir bauen Christus???

Zitat:Sonst könnte man z. B. auch dieses Forum abschalten.
Dazu möchte ich nochmal in aller Deutlichkeit festhalten, dass dieses Forum nicht dazu gedacht ist, zur Verbreitung einer Antidenominations-Konfession beizutragen. Es geht hier um Hausgemeinden und deren Vielfalt. Wenn sich hier Vertreter von denominationsinternen Hausgemeinden beteiligen wollen, sind sie herzlich willkommen und werden vor zu heftigen Anfeindungen geschützt werden!

Das was du zu dem Gleichnis vom Unkraut sagst, ist zwar zunächst richtig, ändert aber nichts an der Tatsache, dass Weizen und Unkraut gemengt dicht an dicht stehen. Es macht deutlich, dass die Herausgerufene mitten in der Welt ist und nicht abgeschottet hinter Mauern.
Solche Christen, die heftig damit beschäftigt sind, als pseudosündlose Heilige andere Christen aus den Gemeinden zu "entsorgen" habe ich schon zu oft erlebt. Ihre Frucht ist ausnahmslos Leid, Streit und Spaltung. Heiligung kommt dabei nicht hervor, sondern lediglich hochmütige Separation.
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ Cool
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#33
Offensichtlich liegt hier in der Auslegung von Nehemias Mauerbau eine gravierende Verwechslung vor.
Wenn schon Vergleiche mit Bauen, Steine etc. angestellt werden, die sich mit der neutestamentlichen Gemeinde vergleichen lassen, dann ist es der Tempel und nicht die Stadtmauer. Siehe:

Zitat: (bitte nachlesen)(1. Petrus 2.5)

Die Preisfrage ist: Welchen symbolischen Gehalt hat nun die Mauer?


ric
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#34
Zitat:Tut mir ja leid, aber genau auf solche Art und Weise erzählen mir Ehebrecher immer wieder, hätten sie die \"Bestätigung Gottes\" für die gottgewollte Richtigkeit ihres Ehebruchs bekommen. Die Reihe der Beispiele, was für abstruse \"Lehren\" und \"Bestätigungen\" durch solche oberflächlichen Bibelarbeiten entstehen könnten wir sehr lange fortführen

Hallo Charly!
Das tut mir allerdings auch leid!
Meine Ausarbeitung damals war 1. keine unbiblische Lehre (was in deinem Beispiel ja nun ohne Weiteres auch ohne die Gabe der Geisterunterscheidung zu erkennen ist) und 2. war sie auch nicht oberflächlich, eher "kreative" Auslegung.
Leider habe ich den Text nicht mehr, sonst hätte ich ihn dir gerne zur Überprüfung zugeschickt! Wink
Die Antwort war "zufällig" genau passend auf die Frage, die ich nicht kannte, von der ich nicht mal ahnen konnte und ich hab daraus auch keine Lehre gemacht (sonst hätte ich den Text jetzt noch). Die betreffende Person war sich sicher, dass Gott ihr geantwortet hat und ihr weitergeholfen hat. Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Ich betone es noch einmal. Ich persönlich bin der Überzeugung, dass wenn wir Hauskirche als Organismus leben wollen und sich alle mit ihren Gaben einbringen sollen, dass wir dann die Freiheit des Geistes brauchen. Das ist zugegeben schwieriger als nach dem Buchstaben zu leben. Es werden Fehler passieren (hoffentlich nicht wie obiges krasses Beispiel), aber da wird Gott korrigierend eingreifen. Es ist seine Gemeinde!
Wir stehen in der Verantwortung, jeder einzelne, nicht oberflächlich zu lehren und zu predigen und Gott wacht über der Gemeinde. Und die Gemeindeglieder mit prophetischer Gabe oder mit der erwähnten "Gabe der Geisterunterscheidung" werden notfalls ihre Einwände erheben. Wenn Gott leitet und wir uns von ihm leiten lassen wird alles in eine Richtung weisen und gehen. Vielleicht müssen wir Gott nur lernen mehr zu vertrauen oder zuzutrauen?!?

Gruß Sabine
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#35
Zitat:Natürlich sollte es prüfbar sein, wenn es als offizielle Lehre verbreitet wird. Hier sehe ich das eher als ein gemeinsames Erarbeiten, als ein Zusammentragen von Eindrücken, die der Geist Gottes jedem einzelnen gegeben hat. Und jeder hat danach natürlich auch die Verantwortung das Gelesene für sich selber zu prüfen. Wie ich Charly bereits geantwortet habe, sollte die Gabe der Geisterunterscheidung meiner Meinung nach eine größere Rolle bei dieser Überprüfung haben.
Ich sehe zwischen der Gabe der Geisterunterscheidung und der nachvollziehbaren Prüfung einer Auslegung keinen Widerspruch. Für mich ist das kein Entweder-Oder sondern ein Sowohl-Alsauch das sich gegenseitig verstärkt. Das ist meine Erfahrung mit der Gabe der Geisterunterscheidung. Es ist ja auch nur ganz einsichtig, dass der gleiche Geist, der das Wort Gottes inspiriert hat und der hilft zu unterscheiden, zum gleichen Ergebnis kommt.
Dazu muss man nicht Theologie studiert haben oder ein Diplom haben. Aber die Bibel sollte man schon studieren und je besser man sie kennenlernt, umso klarer werden auch Auslegungsprinzipien. Man muss erwarten, dass der, der lehrt im Wort Gottes geübt ist. Dazu ist auch die kontroverse Diskussion miteinander unschätzbar wertvoll. Denn man lernt nur von dem was, der anderer Meinung ist. Big Grin
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#36
Zitat:Also mach dir nochmal Gedanken darüber, warum Gott auch Lehrer als Dienste gegeben hat. Eben durch die Ablehnung dieses Dienstes und dieser Gabe Gottes an die Gemeinde haben alle möglichen Irrlehren sehr leichten Zugang in die Gemeinde.
=> Genau. Und dewegen ist eine intakte Mauer sehr sinnvoll, damit sie eben nicht mehr Zugang haben.
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#37
Folgende Situation, nicht erfunden:

Ein Pastor begeht Ehebruch und wird suspendiert. Später sagt er: Tja - in unserer Denomination läuft das in Amerika so: Ein Pastor der sich eine neue Partnerin gesucht hat muss ein paar Monate Pause machen, dann wird er in eine andere Stadt versetzt und bekommt eine neue Gemeinde.

Frage:
=> Hat hier nur der Pastor versagt?

Bibelstelle: 1 Korinther 5

Frage:
=> Warum greift Paulus hier durch?
=> Warum wird die Sünde mit Sauerteig verglichen?
=> Was meint Paulus mit "drinnen" und "draußen"?
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#38
Zitat: Offensichtlich liegt hier in der Auslegung von Nehemias Mauerbau eine gravierende Verwechslung vor.
Wenn schon Vergleiche mit Bauen, Steine etc. angestellt werden, die sich mit der neutestamentlichen Gemeinde vergleichen lassen, dann ist es der Tempel und nicht die Stadtmauer. Siehe:

Zitat:laßt euch auch selbst als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, ein heiliges Priestertum, um geistliche Schlachtopfer darzubringen, Gott wohlannehmbar durch Jesus Christus (1. Petrus 2.5)

Die Preisfrage ist: Welchen symbolischen Gehalt hat nun die Mauer?


ric
Ja. Ich denke auch, dass die Mauer nicht die Gemeinde ist.

Warum ist der Tempel die Gemeinde? Weil er der Ort der Vergegenwärtigung Gottes bei dem Menschen ist - ebenso wie in der Gemeinde. Auch redet Jesus von seinem Leib als Tempel. In Jesus war die Vergegenwärtigung der Herrlichkeit Gottes absolut. Und die Gemeinde ist auch wiederum sein Leib - der Kreis schließt sich.

Jerusalem ist um den Tempel herum und im Radius des Tempels. Genau genommen ist Zion der Ort an dem Gott sich vergegenwärtigt. Jerusalem - darum herum - ist unsere Mutter, die das Leben möglich macht. Beziehungen, Nahrung, Austausch der Waren (Gaben?) ... also Gemeinschaft - Lebensgemeinschaft und Glaubensgemeinschaft, denn der Tempel ist das Zentrum dieser Gemeinschaft.

Die Mauer ist die Grenze dieser Gemeinschaft und der Schutz vor Bedrohungen, die die Gemeinschaft als auch die Anbetung im Tempel zerstören wollen.

Es wäre auch sinnvoll Esra zu studieren, denn da wird der Tempel ja wieder gebaut. Aber eins nach dem anderen.

Die Mauer bietet also den notwendigen Schutz, damit der Tempel wieder aufgebaut werden kann. Ist es ein Naturgesetz, dass jeder Versuch, den Tempel der Gemeinde wieder aufzubauen, immer wieder im Abfall geendet ist? Oder haben wir das Immunsystem vielleicht vernachlässigt?

@Charly: Guter Punkt mit dem Weizen und dem Unkraut. Eine Bibelstelle, die mir immer wieder Rätsel aufgibt. Kannst Du sie mir auslegen? Was bedeutet sie? Vor allem im Zusammenhang mit 1. Kor 5? Die erste Frage ist: Ist der Acker die Gemeinde oder ist er die ganze Welt?
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#39
Zitat:Solche Christen, die heftig damit beschäftigt sind, als pseudosündlose Heilige andere Christen aus den Gemeinden zu \"entsorgen\" habe ich schon zu oft erlebt. Ihre Frucht ist ausnahmslos Leid, Streit und Spaltung. Heiligung kommt dabei nicht hervor, sondern lediglich hochmütige Separation.
Ein schwieriges Thema, dass Du da ansprichst - ohne Zweifel. Vor allem dann, wenn die Bevollmächtigung, Gemeindezucht zu üben, nicht von Gott gegeben ist, sondern selbstangemaßt.
Ich denke man soll hier nicht das Kind mit dem Bad auschütten und aufgrund von Mißbrauch die gute Gabe Gottes an seine Gemeinde in Frage stellen. Eine Lieblingstaktik des Feindes ist meiner Ansicht nach der Mißbrauch guter Gaben Gottes um sie dadurch zu diskreditieren. So viel Falschgeld in Umlauf bringen, dass man nicht mehr dem echten Geld traut.
Ich denke ein Schlüsselwort in Deinem Beitrag ist:

Zitat:aus den Gemeinden

Warum den Gemeinden?

Gemeidezucht kann immer nur aus der Gemeinde ausschließen.

Ein Akt höchster Ernsthaftigkeit und Heiligkeit. Darum darf er nur dann ausgeübt werden, wenn es unvermeidlich ist. Nach den Regeln der Gemeindezucht soll zunächst versucht werden, das Aufsehen so gering wie möglich zu halten. Gemeindezucht ist nur möglich, wenn die ganze Gemeinde es beschlossen hat.

Der Fehler ist schon, dass es so viele verschiedene Denominationen gibt, dass es gar nicht mehr möglich ist, jemanden aus der Gemeinde auszuschließen. Dadurch sinkt die Ernsthaftigkeit dieses Prozesses und damit auch die Hemmschwelle zum Mißbrauch.

Außerdem sollen ja nur solche zu Ältesten bestimmt werden, die milde sind im Urteil, die genug Lebenserfahrung haben - wie der Name schon sagt - um sich nicht dem Hochmut hinzugeben, sondern zu wissen, dass wir alle anfällig für Versuchungen sein können.
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#40
Wow, nun sind wir schon bei Gemeindezucht Huh
Also gut: Gemeindezucht.
Das Ziel von Gemeindezucht ist es den Sünder zu gewinnen. Selbst wenn er nicht umkehrt, sollen wir ihn wie einen Heiden behandeln. Und wie behandelt die Gemeinde Heiden? Sie umwirbt sie für den Glauben!

Gerade mal für unbußfertige Irrlehrer gilt, dass man den Umgang mit ihnen meiden soll.

Alle ungerechtfertigte Ausschließung von Geschwistern fängt damit an, dass Einzelne für sich in Anspruch nehmen die größere Erkenntnis zu haben. Und damit, dass man Bollwerke gegen die "feindlichen Einflüsse der Welt" aufbauen will. Nicht Bollwerke und Isolation sind die Lösung, sondern gesunde Lehre, positive Anreizung zur Jüngerschaft und Aufklärung über die Philosophien der Welt.

Zitat:Der Fehler ist schon, dass es so viele verschiedene Denominationen gibt, dass es gar nicht mehr möglich ist, jemanden aus der Gemeinde auszuschließen. Dadurch sinkt die Ernsthaftigkeit dieses Prozesses und damit auch die Hemmschwelle zum Mißbrauch.
Was gibt es denn wohl mehr? Denominationen oder Hausgemeinden? Meinst du, dass eine Gemeindezucht, die in einer Hausgemeinde ausgesprochen wurde, auch ohne weiteres in anderen anerkannt wird?

Wenn wir dieses Thema weiter vertiefen wollen, empfehle ich die Eröffnung eines neuen Threads! Das wird hier sonst zu sehr off Topic.

Ich wollte aufzeigen, was aus solchen Mauerbauten leicht wird.

Zitat:@Charly: Guter Punkt mit dem Weizen und dem Unkraut. Eine Bibelstelle, die mir immer wieder Rätsel aufgibt. Kannst Du sie mir auslegen? Was bedeutet sie? Vor allem im Zusammenhang mit 1. Kor 5? Die erste Frage ist: Ist der Acker die Gemeinde oder ist er die ganze Welt?
Wie Friederich richtig aufzeigte, ist in diesem Gleichnis der Acker die Welt - wie Jesus selber den Jüngern ausführte. Bezeichnenderweise ist in dem Gleichnis die Gemeinde mitten in der Welt!

Zu deinen Beispiel des ehebrecherischen Pastors:
Ich glaube kaum, dass sowas so einfach und pauschal zu beantworten wäre. Zudem würde es wieder den Thread off Topic führen.
Aber zu deiner Frage: Weißt du, dass der Sünder aus 1.Kor. 5 im 2.Kor 2:5-11 Vergebung erfährt und wieder in die Gemeinde aufgenommen wurde?

Gruss, Charly
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ Cool
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