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Hallo Hejo und andere,
die Mißverständnisse bei diesem Thema sind immer sehr groß - ich bin mir nicht sicher, woher das kommt. Dann muß ich mich noch klarer ausdrücken:
1. Jesus hat gesagt, das Reich Gottes ist mitten unter uns, also nicht nur in einem sogenannten vollzeitlichen Dienst oder in der Gemeinde, sondern überall, in der Familie, am Arbeitsplatz, in der Gemeinde usw. -klar. Die Entscheidung voll im Reich Gottes wirken zu wollen läuft also in uns ab und hat primär mit den äußeren Umständen nichts zu tun, vielmehr ist es eine Frage der Prioritäten in meinem Leben.
2. Unsere Berufung kann dementsprechend auch überall zum Ausdruck kommen. In der Familie, am Arbeitsplatz, in der Gemeinde, in der Mission ....
Ein vollzeitlicher Diener im Reich Gottes bin ich also dann, wenn ich weiß, dass ich da bin, wo Gott mich hingestellt und dass ich das tue, was was Gott von mir will.
3. Wenn ich aber das Gefühl habe, dass ich in einem Spagat stehe, dass es mein tiefer Herzenswusch ist, Gott mehr zu dienen und mehr Zeit für die Arbeit für ihn haben zu wollen, dann sollte ich mich prüfen, ob Gott eventuell noch etwas anderes vorbereitet hat. Das beinhaltet natürlich auch eine Vorbereitungszeit, in der ich noch Dinge tue, die ich später verlassen werde.
4. Was die Jügnerschaft betrifft, die der ensprechende Lebensstil dazu ist, kann ich nur das selbe sagen: In allen Lebensbereichen muß sie sich auswirken und ob ich in Jüngerschaft bin oder nicht, das weiß ich. Viele Christen stehen nicht in Jüngerschaft und hinken deshalb auf zwei Beinen, zwischen dem Leben in dieser Welt und dem leben im Reich Gottes.
Bei dem einen Jünger kann der stärkste Ausdruck seiner Nachfolge der sein, dass er alles, auch seinen säkularen Beruf verlässt - bei dem anderen wiederum kann es sein, dass der stärkste Ausdruck der ist, dass er aufhört ständig nur in der Gemeinde und für die Gemeinde (oder den Dienst) was zu tun und bereit ist, auf Gottes Geheiß, einer normalen Arbeit (mit Geldverdienen) nachgeht.
In Allem geht es um den Ruf, dem es zu folgen gilt. Und das kann ich prüfen und wissen, ob da ein Ruf in meinem Leben in eine bestimmte Richtung ist, dann wäre es gut, wenn ich regaiere.
Und nun gibt es leider, leider viele Christen (zumindest in meinem Umfeld), die sich gar nicht mal die Mühe machen, nach einem Ruf zu fragen, geschweige denn, wenn sie den Ruf hören, ihm zu folgen, weil sie die Welt, die Familie, das gute Einkommen etc. nicht verlieren wollen. Sie nehmen dann lieber mit dem zweitrangigen volieb und verpassen das beste.
Gruß Richard
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Hallo Richard,
für mich ist ein Christ, wer den Ruf von Jesus gehört hat und ihm folgt.
Gibts auch andere?
Herzliche Grüße: Uli.
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Ja dann können wir ja wieder zum thema kommen.
Wenn es auch keine anderen Christen gibt, dann gibt es doch unterschiedliche Reife-, Wachstumsphasen, denk ich. Das ist einerseits recht natürlich, andererseits kann das auch sehr unnatürlich werden, wenn das Wachstum dem Alter immer weiter hinterherhinkt.
Auch gibt es unterschiedliche Randbedingungen. Manche Christen, die es durchaus sehr ernst meinen, sind gefangen und wissen es vielleicht nicht einmal, weil sie seit 400 Jahren fremdbestimmt sind. In etwa wie das Volk Israel in Ägypten, die auch nicht unbedingt begeistert waren als Mose sagte, dass es noch was anderes gibt als für die Ägypter zu arbeiten.
Als Leute, die sich in Hausgemeinden engagieren, sollten wir nicht dabei stehen bleiben, festzustellen, dass manche Christen nicht so den Drang haben ein ganzheitliches christliches Leben zu führen. Vielmehr sollten wir doch überlegen, was da tun können.
Und letztlich geht es dabei aber sicher nicht nur um andere, saondern auch um uns. Um mich geht's dabei ganz bestimmt.
Also nochmal die Frage/Bitte um Hilfe: Was tut ihr, damit euch Gott im Alltag nicht aus dem Blickfeld verschwindet? (Und wie helft ihr anderen dabei?)
blessings
HaKi
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Hallo, Haki, u.a.
Ich möchte hier mal persönlich-praktisch werden:
Jeder von uns kennt das doch, dass wir Phasen im Leben, aber auch Zeiten im Tagesablauf haben, wo die Gefahr gegeben ist, dass wir Gott aus unserem Blickfeld verlieren können! Was kann ich tun?
a ) in meiner persönlichen Beziehung zu Gott:
Als erstes hilft mir dabei die Gewissheit, dass ich sein Kind bin und in seiner Gnade stehe, auch wenn ich gerade nicht an ihn gedacht habe, aber er hat sicherlich an mich gedacht! Da kann ich durchatmen! Er ist mein Garant, dass ich an ihm dranbleibe, in ihm bleibe! Er wird das gute Werk vollenden, das er bei mir/bei uns angefangen hat!
Normalerweise beginne ich den Tag mit der Begrüßung Gottes, sein Lob, Dank usw.
Aber wenn ich verschlafen habe, kann es dann sehr hektisch werden, so dass ich es vergesse. Aber da kann ich sicher sein: der Hl. Geist erinnert mich im Laufe des Tages daran, und ich kann es dann nachholen!
Eine Gedankenstütze ist für mich u.a. auch das morgendliche Lesen des Kalenderblattes des Neukirchener Abreißkalenders, in unserer Fam. eine gute und hilfreiche Tradition! Außerdem haben wir im Küchenschrank einige Tassen mit einem Bibelspruch. Wenn ich sie herausnehme, lasse ich mich gleichzeitig davon inspirieren! Ebenso können es Sprüche (Kalender) an der Wand sein.
Wichtig ist natürlich die tägliche ?stille? intime Zeit mit IHM. Da gibt es viele Möglichkeiten, wie eine gute Lobpreis-CD einlegen, einen Abschnitt aus der Bibel lesen, eine gute Gebetszeit haben! In Stresszeiten fällt auch bei mir manchmal alles etwas mager aus, aber nach einiger Zeit spüre ich dann das Verlangen, meinem Herrn wieder näher zu kommen und nehme mir wieder mehr Zeit für ihn! Auch dazu animiert mich der Geist Gottes! Dann bekommt mein Tag wieder Struktur und ich innere Freude und Frieden. Dann bin ich offen für seine Aufträge!
Auch wenn das keine Garantie ist, dass ich es immer schaffe!
Ob in der Familie, am Arbeitsplatz oder in der Hausgemeinde: Wir wollen mit Jesu Liebe allen begegnen, aber wir tun es leider nicht immer! Aber auch da erinnert uns der Hl. Geist mit leiser Stimme daran: Da hat dich jemand unnett angesprochen und du hast genauso unnett reagiert! Oder jemand hat über andere schlecht gesprochen und du hast nicht etwas Gutes dagegen gesetzt! Oder du hast einen Streit mit jemandem und dich noch nicht versöhnt, oder denkst einfach schlecht über jemandem: da bleibt mir/uns nur, möglichst sofort um Vergebung zu bitten und wieder Gottes Gnade in Anspruch zu nehmen! Manchmal kann man auch etwas mit der Tat wieder gutmachen! Spätestens vor dem Schlafengehen kann man den Tag noch mal überdenken und alles mit unserem Herrn bereinigen!
b ) wie wir uns in der Hausgemeinde helfen:
Allein dadurch, dass wir uns mehrmals in der Woche treffen, besteht die Möglichkeit, über und mit unserem Gott zu reden! Innerhalb der Hausgemeinde haben wir auch Zweiergruppen (nicht alle), wo wir persönlicher reden und beten und uns auch auf unseren Glaubensstand ansprechen. Aber auch in unseren ?normalen? Hausgemeindetreffen ist ER ja Thema Nr. 1. ebenso in den Netzwerk-Gottesdiensten! Wir haben noch den besonderen Vorzug, in unserem Haus (drei Mietparteien) miteinander geistlich und familiär verbunden zu sein. Aber auch darüber hinaus hilft uns die Gemeinschaft! Da kommt immer mal ein Thema auf, worüber wie reden! Ist jemand krank, beten wir, hat jemand Sorgen, teilen wir sie, helfen mit Ratschlägen, Gebet und auch praktisch (durch Arbeit oder Geld), jeder nach seinen Gaben! Ab und zu schickt jemand zur Ermutigung eine E-Mail rum, oder zur Info fürs Gebet! Das resultiert aus der Sichtweise, sich gegenseitig als geistliche Familienmitglieder zu sehen! Das klingt super, ist es auch, aber es läuft auch nicht immer rund. Wir sprechen uns gegenseitig auch schon mal auf Schwachpunkte und Fehler an, aber das ist dann auch nicht immer leicht! Wenn wir es schaffen, es freundschaftlich rüberzubringen, wird es eher angenommen, werden wir richtend (s. Splitter und Balken im Auge), gibt?s Verletzung und/oder Streit. Da brauchen wir immer wieder neu Sensibilität (was nicht jedem von uns in die Wiege gelegt ist!), Vergebung und Gottes Gnade!
Auch wenn wir so als Gemeinde unterwegs sind, haben wir auch immer wieder unsere AufŽs und AbŽs und es sind auch nicht alle von uns auf dem selben Stand geistlicher Entwicklung! Aber da können wir uns gegenseitig ermutigen und ermahnen ?in Christus? zu bleiben und mit ihm weiter zu gehen bzw. bei Abgeschlafftheit und Entfremdung (Lauheit) schnell wieder zu ihm zurück zu kommen! Für meine Hausgemeinde und mein Umfeld ist es mir wichtig, dass ich es auch immer wieder vorlebe!
Lieben Gruß - Edelgard
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Hi Edelgard,
ganz herzlichen Dank für deinen Bericht! Es ist für mich wirklich sehr hilfreich.
Ich habe in den letzten Monaten an mir und anderen gemerkt, wie sehr bestimmte Erlebnisse aus der Vergangenheit, Menschen sehr effektiv daran hindern wie Jesus zu werden.
Entsprechend ist Hilfe zum Wachstum auch immer eine Herausforderung: Hilfe zur Selbsterkenntnis. Warum bin ich so wie ich bin? Beispiel: Das Erleben meines Vaters, kann meine Vorstellung von Gott beeinflussen. Oder: Meine Schutzmechanismen, wie ich mit Verletzungen umgegangen bin, bestimmen mein Auftreten.
Ich denke, dass kleine verbindliche christliche Gemeinschaften, insbesondere wenn da noch so zweiergemeinschaften sind, wie du beschreibst, das potential haben, mit der Hilfe Gottes, in Liebe die vielen Verbandsschichten um schlecht vernarbte oder eiternde Wunden aufzudecken und einen Heilungsprozess zu ermöglichen.
Oft ist die macht solcher Wunden über das eigene den Betreffenden selbst nicht bewußt.
Hallo Forum: Wie sind eure Erfahrungen / Meinungen?
HaKi
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Hallo allerseits,
auch diese Diskussion finde ich als Neuer sehr interessant.
in meinem Informatik Studium vor 13 Jahren wollte ich schier nicht mehr weitermachen, weil ich lieber dem Herrn vollzeitlich dienen wollte. Ich habe es fertig gemacht, und mich danach an der Bibelschule angemeldet. Durch verschiedene Umstände, die ich als Führung des Herrn zusammenfasse, meldete ich mich wieder ab und ging in den Beruf als Informatiker.
Gut - dachte ich - oft ist es doch so wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing'. Mit eigenem Einkommen bin ich ungebundener und kompromissloser in Bezug auf meine Botschaft und meinen Lebensstil. Zudem sind die Menschen, die zu gewinnen sind eher in der Kantine als in der Gemeinde.
Ich habe 3 Kinder und bin verheiratet. Als Single habe ich viele Stunden in der Bibel studiert. Heute geht's praktisch nur mit iPod - aber es geht. Ich wünsche es mir, mehr zu schreiben, aber im Moment sind die Kinder eben noch zu klein.
Für mich gibt es keinen Widerspruch zwischen weltlich und geistlich mehr. Alles, was ich tue soll zur Ehre Gottes sein. Meine Art zu arbeiten, meine Art, meine Familie zu leiten, meine Art von Jesus weiterzusagen. Ich fühle einen Drang, das Evangelium auszubreiten und tue es auch. Ich denke oft an Daniel. Er war hochgestellter Manager - viel zu tun. Trotzdem konnte Gott ihn so gebrauchen.
Weltlich bin ich dann, wenn ich meine Prioritäten nach Wohlstand und Macht oder was auch immer über Gottes setze. Wenn ich aber gute Arbeit mache, ihm diene und sein Wort weitergebe, vor allem meine Familie gut leite, dann tue ich genau das, was er jetzt von mir will.
Wer weiß, vielleicht kommt später noch eine andere Phase.
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Hallo FMK,
ich gehe nach der Devise: "Wenn ich an dem Ort und in dem Bereich bin, wo Gott mich haben will, dann kann ich ihm dienen."
Allerdings gibt es noch eine Einschränkung, da Gott uns mit einem freien Willen ausgestattet hat und wir wählen dürfen. Deshalb meine zweite Devise aus Römer 12.2:
Zitat:(bitte nachlesen)
Da gibt es also eine Steigerung und es geht dabei nicht um "falsch" oder "richtig", sondern um "gut, wohlgefällig, vollkommen". Ich für meinen Teil möchte das für Gott und für mich Beste wählen, wenn es um das Reich Gottes geht.
Natürlich kann ich ihm überall dienen. Aber es gibt doch Orte oder Bereiche, die besser sind als andere. Es bleibt unsere Wahl. (Das Internet ist auf jeden Fall auch ein guter Beriech! "g")
Gruß Richard
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Zitat:Ich für meinen Teil möchte das für Gott und für mich Beste wählen, wenn es um das Reich Gottes geht.
Natürlich kann ich ihm überall dienen. Aber es gibt doch Orte oder Bereiche, die besser sind als andere. Es bleibt unsere Wahl.
Ich denke auch, dass es Vorgehensweisen gibt, Gott effektiv zu dienen und solche, die weniger effektiv sind.
Beispielsweise halte ich es für effektiver zuerst in die Familie zu investieren, damit die Ehe gut ist und die Kinder stabil im Leben und im Glauben werden, und danach einen Dienst in der Gemeinde Jesu anzutreten als umgekehrt. Das eine wird sogar von der Bibel gefordert, das andere kann auch ins Auge gehen -> ineffektiv.
Ich halte es auch für wesentlich effektiver, in Menschen zu investieren, Anleitung, geistliche Multiplikation, persönliche Evangelisation als Missiotainment Programme aufzuziehen und aufrecht zu erhalten. Das zweite ist ein kurzfristiges Strohfeuer und das erste bringt dauerhaft vielfältig Frucht.
Ich finde es auch effektiver, wenn ein Hirte weiß, was die Leute im Alltag bewegt, die er erreichen will. Ich sehe ein gewisses Problem darin, dass Pastoren wie in einer gemeindlichen Blase fern der Realität existieren. Damit meine ich jetzt niemanden hier, sondern als allgemeines Problem.
Eins meiner persönlichen Ziele ist es durch persönliche Evangelisation so viel Praxiserfahrung zu sammeln, dass ich diese weitergeben kann - erst an meine Kinder - später auch in Form von weiterer Jüngerschaft. Meiner Meinung nach sollte ein Lehrer oder Evangelist kompetent darin sein, die anderen Christen darin zu lehren, wie sie ihre Verantwortung der persönlichen Evangelisation im Alltag erfüllen können. Dazu gehört sowohl einiges an Theorie, als auch viel Praxis. Doch auch die Theorie sollte praxisrelevant sein. Wer interessiert sich schon für Deuterojesaja? Mir ist noch keiner begegnet.
Ich interpretiere Gottes Führung in meinem Leben so, dass er mir die Gelegenheit dazu verschaffen wollte, statt von den relativ ineffektiven denominationellen Strukturen aufgesaugt (ausgelaugt?) zu werden.
Derzeit habe ich meinen Frieden mit diesem Setting (was für mich ein langer innerer Kampf war!). Vielleicht kommt später noch einmal eine andere Phase.
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Lieber Frank,
das ist mir in deinem Beitrag aufgefallen:
"Beispielsweise halte ich es für effektiver zuerst in die Familie zu investieren, damit die Ehe gut ist und die Kinder stabil im Leben und im Glauben werden, und danach einen Dienst in der Gemeinde Jesu anzutreten ..."
Sich als Christ in die Familie zu investieren - das ist Dienst in der Gemeinde Jesu!
Ich bin auch immer noch dabei, dieses zweigeteilte Denken in meinem Leben zu entlarven und auszutilgen, damit ich dann auch putzen und bügeln als einen Dienst Gottes sehen und tun kann.
Aber wir lernens noch! Uli.
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