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Ich bin auch noch da!
Und ich frage mich beim Lesen des 6. Kapitels:
Wer ist dieser Nehemia?
Zitat:Ich aber sprach: Sollte ein Mann wie ich fliehen?...
Ein Mann wie ich??!
Sollten die Gerüchte doch wahr sein - er will König werden?
Einer der so auftritt?!
Jetzt wo die Sache dem Ende entgegen geht? Der Erfolg sich abzeichnet?
Der Feind nervös wird?
Ein Mann wie ich!
Hey ich hab es geschafft! Ich, der Leiter!
Ich bin Big Boss, der Überflieger!
Meine Arbeit, meine Methode, meine Motivationsgabe, die haben es
gebracht!
Ich und meine Leute haben es so gut wie geschafft!
Wir haben die schützende Mauer aufgebaut, die den Feind draußen hält,
die die Gemeinschaft drinnen zusammen hält, die Grenzen aufziegt!
Wir haben alles in Ordnung gebracht!
Die "Nehemia-Gemeinschaft", erfolgreiche Gemeinde mit ihrem
charismatischen Leiter!
Ein Mann wie ich!
Ein Mann wie ich - fliehen? Ich fürchte mich nicht!
Ein Mann wie ich!
Wie kann er sich hinstellen und so etwas sagen?
Ist er jetzt größenwahnsinnig geworden?
Wer ist Nehemia???
Nehemia ist der Mann, der Gott kennt:
(bitte nachlesen) Kap.1,5
Nehemia ist der Mann, der Gottes Wort kennt:
(bitte nachlesen) Kap.1, 8
Nehemia ist der Mann, der Gottes Versprechen glaubt (und Gott an diese erinnert):
(bitte nachlesen)Kap.1,9
Nehemia ist der Mann, der sich unter Gottes Führung und Schutz weiß:
(bitte nachlesen) Kap.2,8b
Nehemia hat Gott an seiner Seite!
Ein Mann wie Nehemia..
Wir brauchen mehr Männer und auch Frauen, die wie Nehemia fest stehen und
sagen können: Sollte ein Mann wie ich...sollte eine Frau wie ich mich fürchten vor
dem Feind?
Gruß
Sabine
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Hallo,
einige Verse aus Nehemia, stimmen mich nachdenklich.
Nehemia hat zweifelsohne viel getan und geschuftet, aber anscheinend war er sich seiner Annahme bei Gott trotzdem nicht sicher.
?Gedenke mir's, mein Gott, zum Besten!? oder ?Mein Gott, gedenke auch um dessentwillen an mich und sei mir gnädig nach deiner großen Barmherzigkeit! ? oder z.B., ?Gedenke, mein Gott, um dessentwillen an mich und lösche nicht aus, was ich in Treue am Hause meines Gottes und für den Dienst in ihm getan habe! ?
Nehemia beruft sich in seinen Gebeten auf seine Werke, schaue her was ich alles geleistet habe, ich bin dir immer treu gewesen und deshalb kannst du mir doch gnädig sein, im Gegensatz zu den treulosen Leviten (?Gedenke ihrer, mein Gott, dass sie das Priestertum befleckt und den Bund des Priestertums und der Leviten gebrochen haben!?).
Offensichtlich weist Nehemia hier Gott auf die Verfehlungen der Priesterschaft hin, um sich dadurch nochmals vor Gott ins rechte Licht zu rücken, sich zum Besten und der Priesterschaft zur Schuld.
Wenn ich mich mit Nehemia vergleiche, fehlt mir sein Mut, und da bin ich einer Meinung mit Sabine (Sollte ein Mann wie ich...mich fürchten vor dem Feind). Aber anderseits meine ich, ohne Heilsgewissheit in Jesus, führt Mut haben allein nicht unbedingt zum Ziel.
Und noch ein Vers aus Nehemia macht mich nachdenklich ?wollen uns das Gebot auferlegen?. Ich frage hier, um was zu erreichen?
Gruß
Hans-Otto
Gottesmord auf Golgatha
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Hallo Hans-Otto!
Stimmt schon, es klingt etwas widersprüchlich. Einerseits hat Nehemia keine Angst vor dem Feind, andererseits scheint er unsicher zu sein, ob er vor Gott bestehen kann.
Das müsste uns eigentlich noch viel mehr ermutigen!
Im Gegensatz zu Nehemia können wir nämlich die Heilsgewissheit haben! Wir brauchen Gott nicht mit unseren Werken zu beeindrucken weil uns das keinen Schritt weiter bringt.
Wir leben unter anderen Bedingungen als Nehemia. Nehemia wusste, wenn ich, wenn das Volk treu ist, dann ist Gott treu. Wir dürfen wissen, wenn wir untreu sind ist Gott dennoch treu. Für uns gibt es diesen neuen Bund, den wir weder verdient haben, noch uns verdienen können.
Haben wir dann noch die Sicherheit Gottes Werk zu tun, Gottes Auftrag zu folgen, dann dürfen wir wie Nehemia wissen, er steht uns gegenüber dem Feind bei.
Wir sind Nehemia einen Schritt voraus - ob wir das so leben ist die andere Frage!!!
Gruß
Sabine
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Zitat:Ich aber sprach: Sollte ein Mann wie ich fliehen?...
Ich denke damit ist einfach gemeint:
Ein Mann meiner Rolle.
Er sagt ja nicht:
Sollte ich fliehen?!?
Sondern "Ein Mann wie ich?!"
Es könnte auch ein anderer sein. Aber wenn er die Rolle hätte, den Bau der Mauer im Auftrag Gottes zu leiten, dann wäre es das gleiche.
Wenn er fliehen würde, würde er damit seine Berufung verraten.
Damit wäre er ein ein schlechtes Vorbild und würde die anderen ebenfalls zur Flucht und zur Aufgabe bringen.
Ich denke er ist sich seiner Abhängigkeit zu Gott vollkommen bewußt.
Aber er ist sich auch seiner Sendung sehr stark bewußt. Und das ist das apostolische an Nehemia - denn apostolos ist ja der Gesandte.
Die Furcht vor Gott - Ehrfurcht vor Gott - also eine potenzielle Unsicherheit - steht in keinem Widerspruch zum Bewußtsein der Sendung und dem damit verbundenen Rückgrat. Auch die ersten 12 Apostel mussten ihrer Sendung sehr bewußt sein bei all der Opposition. Sie haben es oft auch mit dem Leben bezahlt.
Trotzdem war gerade die Gottesfurcht eine prägende Einstellung der ersten Gemeinde - trotz der Tatsache, dass sie sich von Gott durch das Kreuz angenommen wußten. Eine apostolische Gottesfurcht weiß: Trotz meiner Sendung bin ich nicht unverwundbar. Denkt an Simson. Er dachte das. Er verlor seine Berufung. Auch Judas. Judas war einer der 12 Apostel, von Jesus persönlich ausgesucht, 3 Jahre angeleitet vom Sohn Gottes! Er sollte uns eine Warnung sein und sollte uns ins Bewußtsein rufen, dass auch wir eine gesunde Gottesfurcht bewahren. Auch Ananias und Saphira sind Beispiele.
Wir haben im Neuen Bund eine viel bessere Grundlage unserer Beziehung zu Gott. Das haben wir Nehemia voraus. Auch ich bin der Meinung, dass wir darum in der Frucht Nehemia um nichts nachstehen müssen.
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Hallo Frank,
selbstverständlich gibt es Sicherheitsvorschriften in meiner Brache. Diese sind sehr umfassend! Als Fachkraft für Arbeitssicherheit, Handwerksmeister und Geschäftsführer meiner GmbH , ist es mir wichtig das Bewusstsein unserer Mitarbeiter hinsichtlich der Wichtigkeit dieser berufsgenossenschaftlichen Vorschriften verantwortlich zu fördern und zu schärfen.
So wie Du sagst: ?Ich denke wenn wir den tieferen Sinn dieser Regeln verstanden haben, dann gehen sie uns in Fleisch und Blut über.?
Ich meine aber hinsichtlich der Ausführungsbereitschaft einer ?Magd?, ist es mir ein Anliegen, dass sie nicht einfach tut, wie Du sagst, sondern man kann dahingehend anleiten , nachvollziehen und verstehen zu können. Hierbei stößt man auf die unterschiedlichsten individuellen Persönlichkeitsstrukturen von Mitarbeitern, die zum einen ?fruchtbaren Boden? aufweisen und zum andern ?steinigen Untergrund? ersichtlich werden lassen. Nachlässigkeit oder der Gedanke ?es wird schon gut gehen? bei besonderen Ausführungsabläufen, können für den einzelnen körperlich schmerzhaft ausgehen aber auch finanziell schmerzhafte Auswirkungen haben.
Wobei im Vorfeld äußere Einflüsse absolut nicht kalkulierbar sind.
Geistlich sehe ich für uns Christen, die Bibel als die berufsgenossenschaftliche Vorgabe! Der von Dir angesprochene Firewall, könnte z.B., für uns das Blut Jesu sein. Und das Anti-Virus Programm z.B., der Heilige Geist.
Liebe Grüße bis zum Salat essen
Hans-Otto
Gottesmord auf Golgatha
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Hallo Hans-Otto,
ich denke die Firewall könnte ein klares Verständnis davon sein, wer zur Gemeinde dazugehört und wer nicht.
Das Blut Jesu identifiziere ich mit den Toren in der Mauer. Denn nur durch das Blut Jesu kommen wir in die Gemeinde. Wir erinnern uns: Der Priester hat das Tor gebaut und eingesetzt.
Das Verständnis, wer zur Gemeinde gehört und wer nicht bedarf einiger Richtigstellungen in unserem Verständnis.
Ich bin ja aus der FeG ausgetreten. Bin ich damit nicht mehr Mitglied der Gemeinde? Hmmm.
Aber ich glaube doch an Jesus und bin getauft und lebe in Verbindung mit ihm.
Also bin ich doch Mitglied der Gemeinde Jesu.
Komischerweise aber würde meines Wissens jeder Pastor in Speyer sagen: Du bist nicht Mitglied in unserer Gemeinde.
Also bin ich Mitglied der Gemeinde Jesu die zwischen den Gemeinden ist?
Das ist auch unlogisch und komisch.
Aber mitreden darf ich - obwohl ich Mitglied der Gemeinde Jesu bin - nicht. Das ist doch auch komisch.
Also.
Wer an Jesus glaubt, getauft ist und in Verbindung mit ihm lebt ist Mitglied der Gemeinde Jesu. Dann darf er auch mitreden. Dann ist er drin.
Draußen ist man nur, wenn man nicht an Jesus glaubt und nicht getauft ist.
Wenn man nicht in Verbindung mit Jesus lebt aber getauft ist, dann ist es wichtig, das Leben in Ordnung zu bringen. Wenn das nicht geht (4 Augen, 6 Augen, die ganze Gemeinde), dann wird der Betreffende wieder ausgeschlossen. Er ist dann nicht mehr Mitglied der Gemeinde Jesu.
Aber so etwas: Zu uns darfst Du nicht mehr kommen, weil Du unsere ganz speziellen Regel nicht befolgen willst - kannst ja in eine "andere Gemeinde" gehen, das gibt es dann nicht mehr. Weil nämlich wegen solcher Kinkerlizchen es nicht gerechtfertigt ist, jemanden auszuschließen. Entweder ganz oder gar nicht.
Sonst muss man eben lernen miteinander auszukommen.
Und ein klares Verständnis von diesen Tatsachen zu haben, ich denke davon sind wir als Christen noch weit entfernt. Wenn wir das geschafft haben, dann denke ich steht die Mauer wieder. Dann kann nämlich auch Heiligkeit in der Gemeinde den Vorrang haben und dann sehen die Fremden, dass Gott in unserer Mitte ist. Und natürlich darf jeder zu Gast sein. Das ist ein anderes Thema.
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Hallo Ihr Lieben,
Zitat:Das Verständnis, wer zur Gemeinde gehört und wer nicht bedarf einiger Richtigstellungen in unserem Verständnis.
Ich bin ja aus der FeG ausgetreten. Bin ich damit nicht mehr Mitglied der Gemeinde? Hmmm.
Aber ich glaube doch an Jesus und bin getauft und lebe in Verbindung mit ihm.
Also bin ich doch Mitglied der Gemeinde Jesu.
Komischerweise aber würde meines Wissens jeder Pastor in Speyer sagen: Du bist nicht Mitglied in unserer Gemeinde.
Also bin ich Mitglied der Gemeinde Jesu die zwischen den Gemeinden ist?
Das ist auch unlogisch und komisch.
Aber mitreden darf ich - obwohl ich Mitglied der Gemeinde Jesu bin - nicht. Das ist doch auch komisch.
Also.
Wer an Jesus glaubt, getauft ist und in Verbindung mit ihm lebt ist Mitglied der Gemeinde Jesu. Dann darf er auch mitreden. Dann ist er drin.
Draußen ist man nur, ...
Ich schreibe mal von dem Punkt aus, an dem ich zur Zeit stehe, denn ich bin unterwegs mit Jesus ... und da hat sich in meiner Sichtweise in den letzten Jahren einiges verändert ... und wer weiß, was Jesus in den nächsten Jahren noch verändern wird! Hier also nun mein Beitrag:
Ich gehöre dem Leib Jesu an! Ich gehöre nun auch seit 6 Jahren keiner "gemeindlichen Institution" mehr an. Ich habe Gemeinschaft mit Geschwistern und erlebe Gemeinde, jedoch nicht in einer Institution oder in einem Sonntagsgottesdienst.
Aus einer Institution kann man mich ausschließen, aber aus dem Leib Jesu kann mich kein Mensch hinauswerfen! Ich gehöre Jesus! Ich gehöre zur Familie des Vaters!
Ich will auch gar nicht mitreden in einer Institution! Warum sollte ich das wollen? Es geht um die Beziehung zum lebendigen Gott und zu den Geschwistern ... ja und ich habe auch noch Beziehungen zu Geschwistern, die in bestehenden "Gemeinde-Institutionen" sind. Wenn Gott mich gebraucht, diesen Geschwistern auf Ihrem Weg mit Jesus zu helfen, so freue ich mich ... auch kann es sein, dass diese Geschwister mir auf meinem Weg mit Jesus hilfreich zur Seite stehen ... aber was hat das mit der "Gemeindeinstitution" zu tun, zu der der eine oder andere gehört. Hier geschieht Gemeinde unabhängig von der womöglich vorhandenen Institution!
Versuchen wir doch mal Gemeinde ... Leib Christi ... auf der Beziehungsebene zu sehen, darum geht es doch hauptsächlich. Dort, wo Gott mir Beziehungen zu Geschwistern (oder auch zu Nicht-Christen) schenkt, darin will ich mit seiner Kraft leben. Ich will da überhaupt nichts aufbauen ... Jesus baut seine Gemeinde!
Zitat:Draußen ist man nur, wenn man nicht an Jesus glaubt und nicht getauft ist.
Wenn man nicht in Verbindung mit Jesus lebt aber getauft ist, dann ist es wichtig, das Leben in Ordnung zu bringen. Wenn das nicht geht (4 Augen, 6 Augen, die ganze Gemeinde), dann wird der Betreffende wieder ausgeschlossen. Er ist dann nicht mehr Mitglied der Gemeinde Jesu.
Tja, da bin ich noch immer am kauen (@Frank: Deine Fragen an anderer Stelle, sind da noch nicht vergessen)!
Betrachten wir das von der Beziehungsebene, dann verändert sich der Umgang mit den Menschen, die in Sünde leben: ... behandle den Bruder / die Schwester wie Zöllner und Sünder ... also lade sie wieder ein zu einer Beziehung mit Gott ... Bedeutet das "behandle sie wie" dann, dass er/sie immer noch Bruder/Schwester sind? D.h. die Beziehung zu den Geschwistern verändert sich durch die Sünde ... aber können wir sie "aus dem Leib Jesu ausschließen", oder geht es nur darum, sie aus einem Beziehungsnetz "auszuschließen" (bzw. ihnen als Familie anders zu begegnen) ... und ... Bedeutet das dann, dass wir Sie damit aus dem Leib Christi ausschließen? ... Vielleicht müssen wir die letzte Frage auch gar nicht klären, sondern können Sie getrost Jesus (dem Gemeindebauer) überlassen. An uns liegt es, wie wir ihnen begegnen, ob Sünde tot geschwiegen wird oder ob wir ihnen helfen neu zu Christus zu finden.
So am Rande: ... sollte es möglich sein Menschen aus der Gemeinde Jesu (aus dem Leib Christi) auszuschließen ... müssten wir sie dann nicht auch wieder taufen, wenn sie dann erneut aufgenommen werden? ... oder waren sie dann doch nicht "richtig ausgeschlossen"?
Ich habe so den Eindruck, dass in unseren Köpfen das "institutionelle Denken" noch immer sehr tief verankert ist.
Tja ... und so könnte sich hier wieder ein neues Thema entwickeln, das evt. gesondert unterredet werden könnte.
guido
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Hallo
Also ich muss sagen, das ich es auch sehr verwunderlich finde, das du, Frank, dem nicht entsprechen willst, das dir von Vertretern einer Institution abgesprochen werden könnte Teil der Gemeinde Jesu zu sein, es aber Anderen durch ein Ritual absprechen willst.
Drehen wir den Spies doch mal um: was wenn Mitglieder der Institution in der du zuletzt mal Mitglied warst, dich zu Gesprächen bezgl. deiner Gemeindezucht einladen und dich letztlich aus der Gemeinde Jesu ausschließen? Gibst du diesen dann das Recht und die Vollmacht, dies tun zu können?
Also was nun: liegt es in Gottes Entschluss, ob du Teil der Gemeinde Jesu bist oder in der Willkür von Menschen?
Was ich auch nicht begreife: warum ist es dir so wichtig Christen aus der Gemeinde ausschließen zu können - denn du erwähnst das immer wieder?
Ich kann Guido nur Recht geben, in dem was er oben geschrieben hat.
Gruss, Charly
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ
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Zitat: Hallo
Also ich muss sagen, das ich es auch sehr verwunderlich finde, das du, Frank, dem nicht entsprechen willst, das dir von Vertretern einer Institution abgesprochen werden könnte Teil der Gemeinde Jesu zu sein, es aber Anderen durch ein Ritual absprechen willst.
Drehen wir den Spies doch mal um: was wenn Mitglieder der Institution in der du zuletzt mal Mitglied warst, dich zu Gesprächen bezgl. deiner Gemeindezucht einladen und dich letztlich aus der Gemeinde Jesu ausschließen? Gibst du diesen dann das Recht und die Vollmacht, dies tun zu können?
Also was nun: liegt es in Gottes Entschluss, ob du Teil der Gemeinde Jesu bist oder in der Willkür von Menschen?
Was ich auch nicht begreife: warum ist es dir so wichtig Christen aus der Gemeinde ausschließen zu können - denn du erwähnst das immer wieder?
Ich kann Guido nur Recht geben, in dem was er oben geschrieben hat.
Gruss, Charly
Hallo Charly,
eine sehr gute Frage, die ich mir oft gestellt habe. Wirklich! Eine Frage, die ziemlich an die Substanz geht.
Ich denke ich habe für mich den Frieden darüber gefunden, und ich bitte Euch, es zu prüfen, denn ich lege Wert auf Euer Feedback.
Zum ersten geht es mir nicht darum, Leute aus der Gemeinde auszuschließen. Wer bin ich denn? Als ob das Erlösungswerk Jesu darin bestünde. Nein. Ich habe Jahre meines Lebens damit zugebracht zu missionieren, zu evangelisieren, Jungendgruppen zu leiten, Leute anzuleiten, Jüngerschaft und was auch immer ich das Gefühl hatte, das der Herr von mir verlangt und dem Verständnis entsprechend, was ich hatte. Gar keine Frage, dass das Zentrum der Gemeinde die Verkündigung des Evangeliums ist.
Dabei bin ich aber nach und nach zu der Erkenntnis gekommen, dass es nicht reicht, Menschen für Jesus zu gewinnen - entscheidend ist es auch, dass sie bei Jesus bleiben und dass sie Jünger Jesu werden, die sich von ihm gebrauchen lassen.
Eine wesentliche Rolle dabei spielt die Gemeinde. Wenn in der Gemeinde eine traditionelle Form des äußerlichen Christentums vorherrscht, statt einer authentischen Hingabe und Heiligkeit, dann ist das schlicht nicht überzeugend und kontraproduktiv. Wenn in einer Denomination Machspiele vorherrschen, dann frage ich mich: Welches Evangelium verkündigen wir denn eigentlich? Das Evangelium vom Reich Gottes doch, das uns frei macht von dem Zwang Machtspielchen treiben zu müssen.
Es kann ja wohl nicht sein, dass ich als schlichtes Gemeindemitglied oder die, die ich zum Glauben gebracht habe und angeleitet habe sich fragen: Wo bin ich da hineingeraten? Leiter sollen doch Vorbilder sein, denen wir nacheifern können. Nicht dass wir uns fragen: Hmmm - das finde ich jetzt aber schon irgendwie kindisch!
Das erkläre ich nur, weil ich erklären will, warum ich es wichtig finde, dass die Gemeinde heilig ist. Sie soll authentisch sein und die Leiter sollen, wenn man ihr Leben und ihre Art anschaut Vorbilder sein, denen wir nacheifern können und nicht bloß Funktionäre einer vorherschaubaren Denominationmechanik.
Es ist mir nicht daran gelegen Leiter zu verurteilen, die in Sünde gefallen sind, Buße getan haben und dann einen Restorationsprozess durchlaufen haben (das ist meine Antwort auf die Frage: Noch mal taufen? Nein also.) Ich denke da an Gordon McDonald der nach der 20 Jahre dauernden Restoration nach seinem Ehebruch nun ein sehr authentisches Vorbild ist.
Sonst - wenn die Gemeinde nicht heilig ist - passiert folgendes:
Leute gönnen sich die eine oder andere Sünde, bestehen aber darauf, dass es ihr gutes Recht ist, über ihr Leben zu bestimmen, niemand das Recht hat, sie zu verurteilen (Bibelstellen dazu finden sich ja genug) und trotzdem Teil der Gemeinde zu sein. Dadurch führen sie wieder andere in Versuchung es genau so zu machen. Was soll ich sagen: Die menschliche Natur scheint so zu sein, dass sie sich die Ausreden - und ein schlechtes Vorbild ist eine gute Ausrede - gerne zurecht legt. Auf diese Weise wird die Zeugniskraft der Gemeinde geschwächt. Warum? Mehr als einmal habe ich erlebt, dass diejenigen, die ich gerade frisch zum Glauben geführt hatte - weg von einem Leben das Gott missfällt, hin zu einem neuen Leben - sie eben dieses alte Leben wieder bei den Christen in der Gemeinde wiedergefunden haben und sich nun gefragt haben: Was ist nun los?
Es gibt auch genug Beispiele bei denen es mir schon gar nicht gelingt, Menschen vom Evangelium zu überzeugen, weil sie den Zustand der Gemeinde genau kennen und sagen: Naja - wenn es das ist, wozu Du mich überreden willst, dann lassen wir es lieber. Leider fällt es mir schwer, zu widersprechen. Das ist sehr sehr bitter. Findet Ihr nicht?!
Und außerdem gibt es noch diese Überlegung: Das Reich Gottes ist wie ein Senfkorn. Es multipliziert sich. Die Gene, die am Anfang da sind, multiplizieren sich. Wenn die Abwehrkräfte des ersten Samens nicht stimmen, dann multipliziert sich eine kranke Pflanze. Sie wird mit der Zeit eingehen. Ist es nicht genau das, was mit vielen Denominationen passiert ist? Ich will nicht daran mitarbeiten, wenn ich schon genau sehen kann, was in einigen Generationen passieren wird. Als Architekt habe ich die Erfahrung gemacht, dass in der Regel alle Befürchtungen, die ich hege auch eintreffen - und noch mehr.
Das sind sehr praktische Überlegungen.
Man kann es aber auch kurz gesagt so sagen: Die Gemeinde soll Jesus verherrlichen. Das tut sie nur, wenn sie heilig und hingegeben lebt. Denn sonst ist es nur Gerede.
Einen zweiten Teil meiner Antwort kommt gleich.
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Zitat: Hallo
Also ich muss sagen, das ich es auch sehr verwunderlich finde, das du, Frank, dem nicht entsprechen willst, das dir von Vertretern einer Institution abgesprochen werden könnte Teil der Gemeinde Jesu zu sein, es aber Anderen durch ein Ritual absprechen willst.
Drehen wir den Spies doch mal um: was wenn Mitglieder der Institution in der du zuletzt mal Mitglied warst, dich zu Gesprächen bezgl. deiner Gemeindezucht einladen und dich letztlich aus der Gemeinde Jesu ausschließen? Gibst du diesen dann das Recht und die Vollmacht, dies tun zu können?
Also was nun: liegt es in Gottes Entschluss, ob du Teil der Gemeinde Jesu bist oder in der Willkür von Menschen?
Was ich auch nicht begreife: warum ist es dir so wichtig Christen aus der Gemeinde ausschließen zu können - denn du erwähnst das immer wieder?
Ich kann Guido nur Recht geben, in dem was er oben geschrieben hat.
Gruss, Charly
Nun zum zeiten Teil meiner Antwort.
Worin bestand der Konflikt in der FeG?
In Dissenses zum Thema Mitarbeiterführung, freiwilliges Engagement bei Diensten in der Gemeinde, Dissensen bei der Prioritätensetzung des Gemeindelebens.
Es wäre sicher sinnvoll über die Details auch einmal zu diskutieren.
Ich habe das Gespräch gesucht und war zu jeder Diskussion bereit, um die Sachen aus dem Weg zu räumen. Ich habe auch meine Grenzen klar gemacht. Ich habe klar gemacht, dass ich das Recht haben muss zu aufgezwungenen Diensten "Nein" zu sagen. Und wenn es nur was kleines ist wie Kaffee kochen. Das Recht wurde mir nicht zugestanden. Darin sah ich ein grundsätzliches Problem. Darum sind wir ausgetreten.
Die ganze Sache wurde auch in der Gemeindeversammlung diskutiert. Komischerweise durften wir nicht kommen. Das ist m.E. auf alle Fälle unbiblisch.
Der Pastor wolle nicht, dass wir wieder kommen. Das hat er mir auch gesagt. Die Gemeindeversammlung hat uns aber das Recht eingeräumt auch weiterhin an den Veranstaltungen teilzunehmen. So wie ich das sehe sind wir auch nicht vom Abendmahl ausgeschlossen. Obwohl mir daran läge vor der erneuten Teilnahme einige Dinge zu klären, so wie die Bibel es auch verlangt.
Hin und wieder habe ich Verantstaltungen besucht. Da sie aber relativ vorhersagbar sind, haben sie mich nicht oft angelockt.
Was soll das auch? Die Verantstaltung interessiert mich doch nicht. Wenn dann interessieren mich die Beziehungen. Wie Guido ja auch schon sagt. Aber die Gemeindeleitung hat einen bestimmten Kurs eingeschlagen, den ich nicht sehen kann und ich will jetzt auch keinen weiteren Streit vom Zaun brechen. Was soll das bringen? Derek Prince hat mal schön gesagt: Wenn das Haus schon gebaut ist, dann kann man das Fundament nicht wieder austauschen.
Trotzdem halte ich Beziehungen zu denen aus der FeG, die es wollen.
Bin ich also einem Gemeindezuchtverfahren unterworfen worden? Ja und nein. Ja - weil mein Thema vor der ganzen Gemeinde verhandelt wurde nach einem 4 Augengespräch mit dem Pastor. Nein - weil ich bei der Versammlung nicht dabei sein durfte. Nein - weil ich weiter kommen darf und weil ich aus dem Verein selber ausgetreten bin.
Was kann mir vorgeworfen werden? Respektlosigkeit vielleicht. Obwohl eine meiner Schwächen die ist in meinem Leben schon zu viel falschen Respekt gezeigt zu haben. Ist das ausreichend für ein Gemeindezuchtverfahren? Ich weiß ja nicht.
Auf alle Fälle lief es unter dem Vorzeichen: Wenn Du nicht zu unserem Club passt, dann geh doch woanders hin. Es lief nie unter dem Vorzeichen: Du - so kannst Du Dich als Christ nicht verhalten! Sonst muss die Frage gestellt werden: Können wir Dich noch als Bruder behandeln?
Es ging also nie darum, ob ich Mitglied der Gemeinde Jesu bin oder nicht. Es ging immer nur darum, ob ich mich den Regeln der FeG unterwerfe. Die auch enger sind als die Regeln, denen ich mich als Christ unterwerfen muss. Und das ist m.E. genau der Fehler.
Wenn Du so willst, möchte ich auch erreichen, dass Gemeindezuchtverfahren auf die unvermeidlichen Fälle beschränkt werden, die es auch gibt. Nicht auf die Kindergartenspielchen von Vereinsoberhäuptern. Es muss einen klaren Ablauf geben und es muss das richtige Gemeideverständnis zugrunde liegen: Ganz oder gar nicht. Nicht: FeG oder nicht FeG. Das ist zu eng gesehen. Es muss die lokale Verhandlung einer universellen - irdisch und himmlischen - Entscheidung sein. Nicht die universelle Verhandlung (FeG weit) einer lokalen Entscheidung.
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