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24.09.2016, 16:18
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.09.2016, 16:22 von Charly.)
Natürlich sind diese Geschwister auch von Gott geliebt. Aber ihre Liebe zur Sünde wird wohl kaum auch von Gott geliebt.
Es ist auch keine Entschuldigung, es ist vielmehr eine Anklage gegen diese Geschwister, dass sie, obwohl von Gott geliebt, ihr Herz dem Hass öffnen. Und nein, für einen Christen gibt es keine gottgenehme Zeit zum Hassen!
Auch Gott hasste eben nicht die Nikolaiten, sondern er hasste deren Werke. (Ordentlich lesen bitte! Unterstelle Gott keine Herzenshaltungen, die Ihm absolut fremd sind!)
So können wir durchaus eine eindeutig ablehnende Haltung einer Religion einnehmen, aber keinesfalls gegenüber den Menschen, die daran glauben! Wer hingegen sein Ohr der Lüge der Hetzpropaganda öffnet, wird für die Wahrheit - und damit auch für Gott - taub werden.
Ganz ehrlich, mir ist es Ernst damit, dass ich nicht neben solchen Christen stehen will und nicht zu ihnen gezählt werden will, wenn sie ihren rechtspopulistischen Müll absondern. Dazu fällt mir Psalm 1 ein:
Ps 1:1 Glücklich der Mann, der nicht folgt dem Rat der Gottlosen, den Weg der Sünder nicht betritt und nicht im Kreis der Spötter sitzt, 2 sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht! (Rev.Elb.)
Oder auch 1.Kor.
1Kor 5:11 Nun aber habe ich euch geschrieben, keinen Umgang zu haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Unzüchtiger ist oder ein Habsüchtiger oder ein Götzendiener oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber, mit einem solchen nicht einmal zu essen. (Rev.Elb.)
Ich kann natürlich hier auch überzogen haben, wenn mich solche Abscheu bewegt. Abscheu nicht gegen die Geschwister, sondern mit dem mentalen Dreck, der dort abgesondert wird, eins gemacht zu werden. Deshalb ja meine Frage, wie soll ich damit umgehen?
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ
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Zitat Charly: „Auch Gott hasste eben nicht die Nikolaiten, sondern er hasste deren Werke. (Ordentlich lesen bitte! Unterstelle Gott keine Herzenshaltungen, die Ihm absolut fremd sind!)“
Klar, Gott hasst die Sünde, sprich die Werke die daraus entstehen. Die Menschen, in unserem Fall die Nikolaiten (Irrlehrer, die u.a. sexuelle Freizügigkeit förderten) werden gerichtet nach ihren Werken. Wo ist hier die Trennlinie zu setzen, zwischen dem Mensch einerseits und seinen Werken andererseits. An welchem Punkt geht gut in böse über, an welcher Stelle beginnt böses, welches gute, welches böse. Hier greift das Gesetz, das Gesetz eröffnet mir Klarheit über die Sünde, die in mir wohnt.
Eine klare Vorgabe (Gesetz des wahrhaftigen Gottes, der allein gut ist) ist gut! Gesetz ist unabdingbar wichtig für ein Volk, für eine Staatsform, für das zusammen leben unter Menschen mit dem Ziel Recht und Ordnung aufrecht zu erhalten.
Und diese Gesetze sollen auch gelten für die Fremdlinge, die bei uns wohnen (4.Mo 15,16).
Dass die jeweiligen Gesetze eingehalten und zum Tragen kommen, wurde von Gott die Obrigkeit eingesetzt.
Am Rande sei erwähnt, dass dem Gott der Bibel jedweder Götzendienst ein Gräuel ist. Hierzu zählt ER fremde Götter im Land, das heißt die Auswirkung von Religionen oder Ideologien, die von Fremdlingen oder Ausländern in sein Volk hereingebracht werden und dort geduldet werden. Beispiel die ausländischen Frauen Salomons, auf dessen Bewusstsein. Salomons Sohn bzw. dessen Königreich bekam die Auswirkung der falschen Toleranz seines Vaters, zu spüren. Kann man selbst nachlesen wen‘s interessiert.
Die oft von Christen zitierte Bibelstelle:
„Und wenn ein Fremder bei dir in eurem Land als Fremder wohnt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken.
Wie ein Einheimischer unter euch soll euch der Fremde sein, der bei euch als Fremder wohnt; du sollst ihn lieben wie dich selbst. Denn Fremde seid ihr im Land Ägypten gewesen. Ich bin der HERR, euer Gott. 3Mo 19:33+34 (Rev. Elb.),
um argumentativ die Annahme von Fremdlingen in unserem Land anzumahnen, ist einerseits richtig, anderseits fehlt aber gerade auch hier der so oft herangezogene Kontexthinweis. Kontextverständnis oben schon z.T. angesprochen, aber wir können leicht bei dem Vers in sich selbst bleiben.
Was sagt der Versteil,--„Wie ein Einheimischer unter euch soll euch der Fremde sein“-- aus?
Einfach und platt ausgedrückt, der Fremdling hat sich an die Sitten und Gebräuche unseres Landes anzupassen, mit anderen Worten an christliche Wertvorstellungen.
Den Fremdling nun zu lieben oder auch nicht, sei jedem selbst überlassen.
Die Aufgabe unserer Obrigkeit ist aber von Gott her klar umrissen bzw. vorgegeben….
Gottesmord auf Golgatha
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25.09.2016, 13:48
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.09.2016, 15:33 von Charly.)
Zitat:Klar, Gott hasst die Sünde, sprich die Werke die daraus entstehen. Die Menschen, in unserem Fall die Nikolaiten (Irrlehrer, die u.a. sexuelle Freizügigkeit förderten) werden gerichtet nach ihren Werken. Wo ist hier die Trennlinie zu setzen, zwischen dem Mensch einerseits und seinen Werken andererseits. An welchem Punkt geht gut in böse über, an welcher Stelle beginnt böses, welches gute, welches böse. Hier greift das Gesetz, das Gesetz eröffnet mir Klarheit über die Sünde, die in mir wohnt.
Wo die Trennlinie zwischen den Menschen und ihren Werken zu setzen ist? Ganz klar bei der Liebe Gottes, die eben genau hier unterscheidet - was das Gesetz eben nicht tut. Wenn das Gesetz so vollkommen geeignet wäre, den Menschen aus Gottes Sicht zu be- und zu verurteilen, warum wurde Gott in Jesus dann selbst Mensch um die Sünden der Menschen auf sich zu nehmen? Das hat Paulus schon ausreichend ausgeführt und sollte von uns sorgfältig berücksichtigt werden.
Weil Gott uns also im AT aufzeigte, wie gefährlich es für unseren Glauben ist, wenn wir Glaubensvermischungen zulassen, haben wir also das Recht Lügen und Propaganda und damit Hass gegen die Menschen zu verbreiten, die diesen anderen Glauben (zum Teil angeblich) haben? Ist die Intervention Gottes im AT nicht vielmehr auf sein Volk gerichtet und eben nicht gegen die Fremden? Gott gebot eindeutig dem Fremden gegenüber mehr wie gastfreundlich zu sein und nicht diese mit Hass und Gewalt zu überziehen.
Zitat:Was sagt der Versteil,--„Wie ein Einheimischer unter euch soll euch der Fremde sein“-- aus?
Einfach und platt ausgedrückt, der Fremdling hat sich an die Sitten und Gebräuche unseres Landes anzupassen, mit anderen Worten an christliche Wertvorstellungen.
Nein, das stimmt so nicht, auch wenn diese Parole der Rechten so gerne zitiert wird. Nein, die Fremden haben sich tatsächlich nicht christlicher Wertvorstellungen unterzuordnen, sondern - man sollte hier wirklich genau hinsehen - einer Schnittmenge der Werte, die sich letztlich (Vorsicht nun kommt das nächsten Reizwort) eher im Humanistischen wiederfindet. Denn chr. Werte würden auch den Zwang zur Anbetung des Gottes der Bibel / Jesus beinhalten. Aber selbst im AT wurde kein Fremder gezwungen Jahwe anzubeten. Tatsächlich hatten die Fremden auch im AT die Freiheit, in Israel ihre eigenen Götter anzubeten. Gottes Gebot ergeht an die Juden, an derartigen Anbetungen nicht teilzunehmen.
Zitat:Den Fremdling nun zu lieben oder auch nicht, sei jedem selbst überlassen.
Ach? Wird hier nun Gottes Gebot an uns zu einer Option herabgestuft?
Zitat:Die Aufgabe unserer Obrigkeit ist aber von Gott her klar umrissen bzw. vorgegeben….
Ich wusste garnicht, dass Deutschland eine Theokratie / ein Gottesstaat ist? Seit wann das denn? Was habe ich verpasst? Sollten wir uns nicht vielmehr der Worte Jesu bewusst sein, dass wir selbst Fremdlinge in dieser Welt sind?
Und was möchtest du hier gerade tun? Willst du den Fremdenhass und die rechte Propaganda relativieren, dem diese Christen verfallen sind? Klar, die Grenzen zwischen berechtigter Kritik und Fremdenhass können sehr verschwommen sind. Genau deshalb müssen wir als Christen sehr genau auf unser Herz achten und sehr genau prüfen, was wir uns da reinziehen und was wir verbreiten wollen. Und wie es uns u.a. von Jesus deutlich gemacht wird, ist es die Frucht die den Baum beurteilt. Was also ist die Frucht der Kritik? Was kommt unter dem Strich daraus hervor? Ist es die Frucht des Geistes oder doch eher die der Propaganda?
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Hans-Otto: „Die Aufgabe unserer Obrigkeit ist aber von Gott her klar umrissen bzw. vorgegeben….
Charly: „Ich wusste gar nicht, dass Deutschland eine Theokratie / ein Gottesstaat ist? Seit wann das denn? Was habe ich verpasst? „
Siehe Röm 13,1 "Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet. Die Obrigkeit ist von Gott eingesetzt." (rev. Lutherübersetzung 1984)
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Und? Steht da auch, dass diese Obrigkeit verpflichtet ist einen christlichen Gottesstaat umzusetzen? Wohl kaum! Schon wieder ein Zitat welches sich im Kontext auf die Christen bezieht und überhaupt keine Verpflichtung für nichtchristliche Regierungsmitglieder bedeutet.
Kontext mal:
Rö 13:1 Jede Seele unterwerfe sich den übergeordneten staatlichen Mächten! Denn es ist keine staatliche Macht außer von Gott, und die bestehenden sind von Gott verordnet. 2 Wer sich daher der staatlichen Macht widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes; die aber widerstehen, werden ein Urteil empfangen. 3 Denn die Regenten sind nicht ein Schrecken für das gute Werk, sondern für das böse. Willst du dich aber vor der staatlichen Macht nicht fürchten, so tue das Gute, und du wirst Lob von ihr haben; 4 denn sie ist Gottes Dienerin, dir zum Guten. Wenn du aber das Böse tust, so fürchte dich! Denn sie trägt das Schwert nicht umsonst, denn sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe für den, der Böses tut. 5 Darum ist es notwendig, untertan zu sein, nicht allein der Strafe wegen, sondern auch des Gewissens wegen. 6 Denn deshalb entrichtet ihr auch Steuern; denn es sind Gottes Diener, die eben hierzu fortwährend beschäftigt sind. (Rev.Elb.)
Der Kontext meines Zitats von dir ist allerdings die Forderung, dass Fremde sich angeblichen "chr. Werten" unterzuordnen hätten.
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Eine Obrigkeit, die sich nach christlichen Werten ausrichtet ist doch nicht im gleichen Atemzug ein Gottesstaat zu nennen.
Ich bin der letzte der danach trachtet, einen Gottesstaat hier auf der Erde verwirklichen zu wollen.
Das überlasse ich gewissen Kreisen der islamischen Kultur.
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25.09.2016, 17:50
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.09.2016, 17:52 von Charly.)
Soll ich jetzt die chr. Kreise aufzählen, die auch eine weltweite Theokratie / einen globalen Gottesstaat anstreben?
Ok, dann definiere uns hier mal nachvollziehbar "christliche Werte". Alle, vor allem gewisse Polemiker, reden davon. Doch was sind diese denn genau? Es gibt keine verbindliche Aufzählung davon. Aber evtl. lieferst du jetzt eine?
Oder ist "christliche Werte" in diesem Zusammenhang auch nur Ausfluss rechter Polemik? Gerne wird Fremdenhass als ein solcher Wert dargestellt - was dem Wort Gottes diametral entgegensteht. Usw....
Ich weise derweil nochmal darauf hin, dass ich keine Probleme habe, rechte Polemik Stück für Stück als die Lüge, die sie ist, zu entlarven. Das ist hier aber nicht meine Frage. Meine Frage ist, wie ich mit Geschwistern umgehen soll, die immer mehr nach Rechts abdriften.
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Charly: „Meine Frage ist, wie ich mit Geschwistern umgehen soll, die immer mehr nach Rechts abdriften.“
Welche Richtung nach Rechts, meinst Du.........?
Hin zum antidemokratischer Rechtsextremismus, mit ihrer Nähe zum Neofaschismus?
Gottesmord auf Golgatha
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(25.09.2016, 17:50)Charly schrieb: Meine Frage ist, wie ich mit Geschwistern umgehen soll, die immer mehr nach Rechts abdriften.
Ich weiß nicht genau wie das geht, aber die Inhalte, die dabei tragen sind meiner Einsicht nach immer die gleichen.
Mir liegt es am Herzen immer wieder auch Christus als Zentrum hinzuweisen.
Außerdem gehe ich davon aus, dass viele ihren "Rechtrutsch" durch Angst ausgelöst bekommen. Das steht im Gegensatz zur Gottesfurcht.
Aber ich bin kein Seelsorger ...
maranatha Stephan Zöllner
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.09.2016, 20:58 von Charly.)
@Hans-Otto
Zielrichtung: Neue Rechte bis Nationalsozialismus respektive Rechtsextremismus Der Weg geht regelmäßig über den Rechtspopulismus
Der Rechtspopulismus ist hier wirklich nicht zu verharmlosen, weil dieser sich regelmäßig als Konservatismus tarnt.
Welche anderen Richtungen in sozialer und politischer Rechten kennst du denn noch?
- - - - - - - -
@Stephan
Was tut man dann zB mit einem Christen, der gleichzeitig in den asozialen Medien jede Menge rechter Polemik postet und für seinen eigenen (apostolischen) Lehrdienst in Anspruch nimmt, "gute, klare und biblisch ausgewogene Lehre" zu bringen? Der einerseits Flüchtlingen Sprachunterricht gegeben hat, um andererseits beständig gegen "den Islam" zu hetzen (wenn nicht wieder mal zB die rkK oder andere beliebte Verschwörungsziele dran sind)?
Wenn du solche auf Christus im Zentrum hinweist, halten sie empört vor, dies genau zu haben. Völlig egal, wie viel Widerspruch ihr Verhalten zum Evangelium hat.
Klar, ja. Angst hat viel damit zu tun. Aber nicht Jeder der Angst empfindet, tendiert deshalb zu einer rechten Gesinnung.
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ
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