Kontext ... Kontext ... Kontext!
Paulus redet hier in Röm. 11 über Israel, welches durch den neuen Bund immer noch nicht aus den Verheißungen Gottes herausgefallen ist. Er redet von der Verstockung der Herzen Israels und dass sie doch als Nation einst errettet werden.
John Gill kommentiert hierzu:
Zitat:wie unerforschlich sind seine Gerichte! Damit sind nicht seine furchtbaren Gerichte über die bösen Menschen im Besonderen gemeint, auch nicht die Verwaltungen seiner Vorsehung im Allgemeinen, obwohl diese sehr tief und in vielen Fällen unerforschlich sind und im gegenwärtigen Zustand nicht errechnet werden können, sondern erst in der Zukunft offenbar werden; auch nicht von den Geboten Gottes, die manchmal seine Urteile genannt werden, die alle klar sind und leicht in seinem Wort erforscht werden können; sondern vielmehr von den Ratschlüssen und Absichten Gottes und den Lehren der Gnade, die sich darauf beziehen, welche die tiefen Dinge Gottes sind und nur durch den Geist Gottes erforscht werden, der sie uns offenbart. (Aus John Gill's Expositor- Kommentar zum NT / Hervorhebungen von mir)
Das Wort "Gerichte" ist hier im Besonderen im Sinne von "Entscheidungen" gemeint und verweist auf das, was Gott plant.
Mit einem "WortsuchBingo" kommen wir bei einer seriösen Auslegung der Bibel nicht weiter. Es geht nicht ohne die Beachtung des Kontext - sowohl des unmittelbaren, wie auch des Gesamtkontextes.
Aber bitte: Nein, ausgemustert sind die Gerichte Gottes nicht. Wann diese erfolgen, wird uns in der Offenbarung ausführlich geschildert. Wir finden auch, dass auch die Zeit der Gnade, in der wir uns unzweifelhaft immer noch befinden, einmal ein Ende haben wird. Dann kommen die Gerichte, das stimmt.