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Das Wort Gottes Auslegen
#31
Ich denke, wir müssen unterscheiden, welche biblischen Wahrheiten für uns voll verständlich sind, also bleibende Gültigkeit haben und "eingesetzt" werden können und welche nicht. Da gibt es dann nicht ein Mehr oder Weniger bzw. verschiedene Meinungen oder Interpretationen.
Wenn wir anschauen, wie Jesus gelehrt hat und was er gelehrt hat, dann finden wir solche Postulate oder "Gesetzmäßigkeiten", die fest und wahr, die wir entweder annehmen können oder ablehnen. Meinungen sind da Fehl am Platz.
Jesus hat immer wieder in Gleichnissen, in Lehren und durch sein Leben so gelehrt. Und die Menschen wunderten sich, heißt es, denn er lehrte nicht wie die Pharisäer oder Schriftgelehrten. Das war eben nicht intellektuell und erkenntnistheoretisch, sondern ganzheitlich und wahrheitsbezogen, aus dem Reich Gottes.
Ich glaube, wir können, inspiriert durch den Heiligen Geist auch so lehren und das ist Wahrheit, die wir dann auch weitergeben können, wie Jesus. Worüber man dann nicht diskutieren kann. Wir können allenfalls prüfen, ob es von Gott ist oder nicht.
Z.B. wenn Jesus sagt: "Geben ist seliger als nehmen", oder wer sein Leben behalten will, wird es verlieren ..." oder "Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben" ... oder das Gleichnis mit dem Haus auf dem Felsen ... oder denk mal an die Geschichte bei Simon, wo die Leute die besten Plätze suchen und Jesus dann über das Hochzeitsmahl spricht, dass wir uns nicht die besten Plätze suchen sollen ... und vieles vieles mehr. Das war die Art wie Jesus gelehrt hat. Und wir sollen auch so lehren.

Was jedoch die Lehraussagen z.B. des Paulus wiederum betrifft, müssen wir sehen, dass auch er in "fortschreitender Erkenntnis lehrte". Was er im 1.Kor.12,28 über die Dienste und Gaben spricht, war nicht falsch, aber es fehlte noch was. Das hat er dann in Eph.4,11 moduliert, in dem er dann von 5 Diensten sprach. Solche Beispiel gibt es mehre in der Bibel und ws zeigt uns, dass wir bei solchen Lehren, die in erster Linie die Gemeinde und Strukturelle Dinge betriftt ein Verständnis "fortschreitender Erkenntnies" ja vielleicht kann man sogar von "fortschreitender Offenbarung" spricht, die natürlich niemals im Wiederspruch zu den Biblischen Wahrheiten stehen darf, sondern nur ergänzend und aufbauen sein darf.

ric
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#32
Hallo Ric,
ich stimme Dir zu, dass unsere Erkenntnis Stückwerk ist. Darum werden wir auch immer was zu diskutieren haben.
Ich denke wir sind uns aber auch einig darüber, dass es trotzdem sinnvolle Fortschritte gibt. Ich denke sogar, dass es sie geben muss.
Manche Erkenntislücken unsererseits sind darauf zurückzuführen, dass Gottes Wahrheit und Logik unsere übersteigt. Ist ja auch logisch, weil wie sollte eine von Gottes Allintelligenz angeleitetete Intelligenz Gottes Allintelligenz verstehen können? Und Intelligenz ist Wort - das hatten wir schon, also verstehe ich was Du meinst mit den unausprechlichen Worten. Das ist der Anteil der Allintelligenz, der in unsere Intelligenz nicht reinpasst und per Definition niemals reinpassen wird.
Wo allerdings genau die Grenze ist, das wissen wir nicht und ich denke das können wir auch nicht wissen. Müssen wir wahrscheinlich auch nicht.
Aber wie hoffnungsvoll ist doch dieser Abschnitt, woraus auch schon zitiert wurde:
[quote]6 Wir reden aber Weisheit unter den Vollkommenen, jedoch nicht Weisheit dieses Zeitalters, auch nicht der Fürsten dieses Zeitalters, die zunichte werden,
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#33
Nachdem wir nun rechts und links ein wenig zu der Ursprungsfrage diskutiert haben, will ich noch mal versuchen zuzuspitzen, worauf es mir ankommt.

Dazu will ich das konkrete Beispiel, mit dem in begann, noch weiter konkretisieren. Ich begann mit "Nicht jeder, der Menschen zu Jesus führt ist ein Evangelist" ist keine persönliche Meinung, sondern eine aus der Bibel gut begründbare allgemeingültige Wahrheit.

Wir konnten inzwischen klären, dass Du Hajo auch nicht gemeint hast, dass es eine persönliche Meinung sei, sondern Du hast etwas anderes gemeint. Du hast Dich eher darauf bezogen, ob man den Begriff "fünffältiger Dienst" in der Diskussion verwenden sollte oder nicht und wir waren uns einig, dass das man hier wirklich mit persönlichen Meinungen diskutieren kann.

Aber zurück zu: "Nicht jeder, der Menschen zu Jesus führt ist ein Evangelist".

Ich war einige Jahre in der Schülermission aktiv. Ich habe an der Schule evangelisiert und andere Christen gesucht, die mitmachen, die dem Gebot Jesu das Evangelium weiterzusagen, auch gehorsam sind und sich dazu anleiten lassen. Ich habe einige angeleitet und sie aufgefordert und ausgesendet um wieder andere anzuleiten.

Eine Ausrede, die mir von vielen jungen Christen immer wieder präsentiert wurde ist: "Ich bin kein Evangelist, ich habe die Gabe nicht. Darum mache ich es lieber nicht!"

Als Folge von solch einer Aussage werden Schüler nie vom Evangelium erfahren, die sonst davon erfahren hätten und werden auf ewig verloren gehen. Es ist ebenso wie wenn ein Schiff untergegangen ist und die Schiffbrüchigen auf dem Wasser treiben - verzweifelt - und der mit einem Schiff in der Nähe sagt: Ich bin nicht von der Küstenwache, darum helfe ich lieber nicht!

Ich finde schon, dass man in einer solchen Situation schon mal klären sollte, was von wem erwartet wird. Schlagen wir also das Gesetzbuch auf. Dort steht klar und deutlich, dass jeder, der zur Hilfeleistung fähig ist, auch dazu verpflichtet ist, sonst macht er sich unterlassener Hilfeleistung schuldig. So. Und dann will ich nicht hören: "Das ist nur Deine Meinung!" Oder: "Ich habe einen direkteren Draht zum Präsidenten, er wird das Gesetz sowieso demnächst ändern." Oder: "Wir können sowieso alle diese Gesetze nie ganz verstehen! Es ist also sinnlos es zu versuchen!".

In einer solchen Situation gibt es nur falsch und richtig. Und jeder, der Nachlässigkeit darin walten läßt, diese Sache schnell und gründlich zu klären macht sich ebenfalls unterlassener Hilfeleistung schuldig.

Im Zweifel wird die Untersuchungskommission oder das Gericht am Ende urteilen.

Apropos ist die Situation 20 Jahre später auf meiner Arbeitsstelle ebenso wie damals. Die Ausreden sind genau die gleichen. Und die Folgen ebenso. Es wäre also wirklich einmal sinnvoll, wenn wir diese Sache endlich einmal klären.

Denn der gleiche Fehler ist es, wenn die Küstenwache sich wahllos in die Fluten stürzt und einen oder zwei rettet. Viel besser ist es, wenn die Küstenwache ihr ganzes Wissen einsetzt, um die vielen freiwilligen Helfer zu organisieren, so dass sie gemeinsam so viele wie möglich retten können. Dazu aber sollte nicht jeder wie wild durcheinander laufen und einen eigenen Rettungsplan haben. Man sollte sich einigen und zwar schnell und effektiv.
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#34
Hallo Frank, es ist irgendwie koestlich, deine Zeilen zu lesen, wie du das beschreibst. Doch leider ist es vielfach so, wie du schreibst, wie das "evangelisieren" weitergegeben wird: Den Leuten wird Wissen vermittelt und dann gesagt, geht hinaus und verkuendet das Evangelium, denn so steht es in der Bibel (im Gesetz). Tust du das nicht, gehen wegen dir womoeglich viele Menschen verloren und du stehst in ihrer Schuld. Eine schwere Last! Wenn er`s nicht tut, wird fuer ihn womoeglich im Himmel kein Platz reserviert sein!?! So oder aehnlich wird zum evangelisieren "motiviert". Gesprochen oder auch unausgesprochen wird das vermittelt.
Doch worum geht es dann wirklich? Mir fehlt bei solchen Situationen immer das Herz, das ergriffen ist vom Herrn und voll ist, dass der Mund uebergehen muss. Nicht unter Druck, nicht aus Zwang, nicht als ein Muss! Sondern weil das Herz uebervoll ist, darum fliesst der Mund ueber.
Das soll eigentlich unsere Aufgabe sein, unsere Anvertrauten oder besser gesagt Juenger (dazu gehoeren auch unsere leiblichen Kinder) zu einem apostolischem Lebenwandel zu fuehren, die ausser sich selbst, auch noch andere sehen und ein Herz fuer andere haben und nicht nur auf sich selbst schauen und aus Angst, dass sie nicht in den Himmel kommen, auch Evangelisation hinnehmen muessen.
Da geht es immer nur um die eigene Person, um mein Seelenheil: Was muss ich alles tun um dieses Heil zu erlangen??
Darum ist es besser, unsere Energie dahin zu geben, das gesunde, normale, starke Christen heranwachsen, damit Gott ihr Herz ergreifen und befuellen kann, damit es ueberfliessend wird. Alles andere geht dann wie von selbst.
Hab gerade ein Buch gelesen ueber Kindererziehung, der beschreibt genau dieselben Dinge, dass wir als Eltern statt der falschen Werte der Welt, die richtigen Werte aus Gottes Grundlagen vermitteln sollen.
Wir sollten nicht so sehr auf das momentane Resultat schauen, als vielmehr auf den Charakter.
Mit lieben Gruessen Hejo. Big Grin
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#35
Zitat:
Zitat:Hallo FMK.
Ich moechte mal wieder Watchman Nee zitieren, der bringt es mit ein paar Worten genau auf den Punkt.
Er schreibt zu der Stelle aus 1. Korinther 2,14:
(bitte nachlesen)
Ich habe eine Frage an Dich, Hajo.
Welche Relevanz hat diese Bibelstelle für unsere Diskussion?
Diskutiert jemand mit, der im natürlichen, sündigen Zustand ist?
Oder diskutieren hier geistliche Menschen?
Gruß,
Frank
Hallo Frank, um auf deine Frage zu antworten, diese Bibelstelle bedeutet fuer mich, das wir immer noch aufpassen muessen, wie unser Verstand dies sieht.
Auch wenn du meinst, wenn wir bekehrt sind und das Alte vergangen ist und Neues geworden ist, so stecken wir doch noch in einen Entwicklungsprozess drinnen, wo dass das Ziel ist, dass das Alte stirbt und Neues wird. Oder meinst du, wir sind schon alle vollkommen? Mit einem Schlag, wie wir uns bekehrt haben? Bei mir ist das leider nicht so, ich bin immer noch in diesem Sterbeprozess und Erneuerung darinnen und brauche jeden Tag seine Gnade von Neuem.
Mit lieben Gruessen aus Oesterreich, Hejo. Big Grin
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#36
Hallo Hajo,
ich stimme mit Dir überein, dass Druck in der Regel nicht das Ergebnis produziert, was gewünscht ist. Das Fehlen von Druck aber auch nicht. Glaube mir.
Ich habe auch kein Problem damit, wenn jemand sagt: Ich weiß nicht, wie ich es anstellen soll. Ich traue mich nicht! Ich weiß nicht was ich sagen soll.
Auf alle diese Fragen gibt es Antworten - zumindest ausreichend, um den nächsten Schritt zu tun.
Aber trotzdem bleibt die Tatsache, dass von jedem der Kinder Gottes erwartet wird, sich zu ihm vor den Menschen zu bekennen. Und das deutlich und klar zu sagen - darum geht es mir.
Das hat erst mal nichts mit dem Heil zu tun. Das Heil ist davon unabhängig. Nicht aber der Fortschritt in der Heiligung.
Und wenn das Herz voll ist und der Mund überwquillt, dann gibt es ja auch kein Problem. Das Problem ist dann da, wenn das Herz leer ist und der Mund auch. Und dann?
Ich empfinde nicht den Auftrag, den Hund zum Jagen zu tragen.
Gott erwartet von uns Eigeninitative und Fleiß, um die Kompetenz zu erlangen, die notwendig ist, um ihm treu zu dienen.
Man kann darüber reden, was zuerst kommt: Die Motivation zum Gehorsam oder der Gehorsam. Meiner Erfahrung nach ist es ein sich gegenseitig bedingender und verstärkender Prozess.
Angestoßen wird dieser Prozess aber durch das Wort, also die Verkündigung der Wahrheit Gottes, die gilt. Ohne Kompromisse. Auch auf die Gefahr hin, dass der eine oder andere ein schlechtes Gewissen bekommen könnte.
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#37
Zitat:
Zitat:
Zitat:Hallo FMK.
Ich moechte mal wieder Watchman Nee zitieren, der bringt es mit ein paar Worten genau auf den Punkt.
Er schreibt zu der Stelle aus 1. Korinther 2,14:
(bitte nachlesen)
Ich habe eine Frage an Dich, Hajo.
Welche Relevanz hat diese Bibelstelle für unsere Diskussion?
Diskutiert jemand mit, der im natürlichen, sündigen Zustand ist?
Oder diskutieren hier geistliche Menschen?
Gruß,
Frank
Hallo Frank, um auf deine Frage zu antworten, diese Bibelstelle bedeutet fuer mich, das wir immer noch aufpassen muessen, wie unser Verstand dies sieht.
Auch wenn du meinst, wenn wir bekehrt sind und das Alte vergangen ist und Neues geworden ist, so stecken wir doch noch in einen Entwicklungsprozess drinnen, wo dass das Ziel ist, dass das Alte stirbt und Neues wird. Oder meinst du, wir sind schon alle vollkommen? Mit einem Schlag, wie wir uns bekehrt haben? Bei mir ist das leider nicht so, ich bin immer noch in diesem Sterbeprozess und Erneuerung darinnen und brauche jeden Tag seine Gnade von Neuem.
Mit lieben Gruessen aus Oesterreich, Hejo. Big Grin
Hallo Hajo,
das sind sehr gute Fragen, die Du da stellst. Darauf eine Schnellantwort, die ich aber bei Bedarf auch gerne biblisch detailliert begründe.
Reden wir von einem Menschen, der sich taufen ließ. Was bekennt er in der Taufe in der er sich - nach biblischem Vorbild - *vollkommen* untertauchen läßt? Dass er seinem alten Leben abgestorben *ist* (Vergangenheit) und ein neues Leben in Jesus begonnt. Alles ist neu geworden, das Alte ist vergangen (keine Einschränkung).
Einen Prozess des Absterbens kenne ich in der Bibel nicht. Vor allem nicht deshalb, weil dieses Absterben auf Golgatha geschehen ist und nicht von mir selbst vollbracht werden muss. Es wird - so wie die Erlösung - allein durch Glauben zugänglich.
Mir ist bewußt, dass es den fleischlichen Christen gibt - den, der nach der Bekehrung halbherzig für Jesus lebt und halbherzig für sich selbst. Das ist kein guter Weg und da tut Ermahnung not.
Wenn ein Christ entsprechend gelehrt worden ist, dann kann er sofort die Erlösung vom alten Ich für sich im Glauben in Anspruch nehmen. Es ist keine Leistung von uns dazu notwendig außer dem Glauben an den stellvertretenden Tod Jesu. Dieser Christ ist dann in einem Sinn vollkommen - er steht dann vollkommen in der Freiheit der Kinder Gottes. Er ist nicht vollkommen im Sinn von vollkommen fehlerlos wie Gott. Aber er ist vollkommen in den Prozess der Heiligung eingetreten. Er mag unreif sein aber er ist so vollkommen, wie man es für einen unreifen Christen zu diesem Zeitpunkt erwarten kann. Es besteht kein Anklagepunkt gegen ihn und auch keine Macht der Sünde über ihn.
Über die Jahre der Treue wird dieser Christ dann weiser. Er lernt im Wandel mit Jesus seine Fehler und Schwachstellen kennen, vor allem die vielfältigen Möglichkeiten im Wort zu fehlen. Es kommt dann eine Vollkommenheit im Sinn einer Reife und Weisheit dazu. Ein reifer, roter Apfel ist einfach in einem anderen Sinn vollkommen als ein grüner kleiner unreifer. Aber der grüne kleine unreife ist trotzden nicht unvollkommen für sein Alter. Also diese Art der Vollkommenheit der Reife besteht letztlich im Erreichen des Lebensziels, das Gott für den Menschen vorgesehen hat, die Vollendung des Lebenswerks und Charakters. Trotzdem ist dieser Christ nicht so vollkommen wie Gott. Diese Vollkommenheit wird er nie erreichen können. Das ist aber auch nicht notwendig. Das hat Gott für uns auch nicht vorgesehen. Es reicht, wenn wir das erreichen, was Gott für uns vorgesehen hat und auf dem Weg dahin nicht vom Weg abirren.
Und auch sind wir nicht so vollkommen, wie wir sein werden, wenn wir gestorben sind und bei Jesus sind, denn dann findet noch eine Vollendung statt, die wir als lebende Menschen nicht erreichen können, weil wir in einem sterblichen Körper wohnen und auch immer noch sündigen können, wenn wir wollen, was später nicht mehr der Fall sein wird.
Also es gibt keine einfache Antwort auf die Frage: Vollkommen oder nicht? Das hängt davon ab, was man meint.
Ohne Frage dient ja unsere Diskussion dazu, der Vollkommenheit der Reife ein Stückchen näher zu kommen, die wir alle brauchen. Aber da kommt auch noch ein weiterer Aspekt rein: Ein Christ kann nie in diese Reifevollkommenheit reinkommen alleine. Das hat Gott nicht vorgesehen. Das geht nur zusammen. Denn auch die Gemeinde Jesu soll auf die Wiederkunft Jesu hin der Vollkommenheit zugeführt werden. Dabei ist es aber unerläßtlich, dass wir als einzelne Glieder am Leib in der Heiligung leben, also die Sünde in unserem Leben nicht dulden. Denn sonst sind wir getrennt, auch voneinander. Denn das Blut Jesu reinigt uns von aller Sünde und stellt dadurch die Gemeinschaft wieder her, wenn wir unsere Sünden bekennen.
Darum gehe ich davon aus, dass wenn wir diskutieren, wir als geistliche Menschen miteinander reden, die in der Heiligung stehen, wenn auch begrenzt in der Reife und in der Erkenntnis, die immer Stückwerk bleiben wird.
Darum denke ich, dass der o.g. Vers für unsere Diskussion nicht relevant ist. Vereinfacht gesagt.
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#38
Zitat:Apropos ist die Situation 20 Jahre später auf meiner Arbeitsstelle ebenso wie damals. Die Ausreden sind genau die gleichen. Und die Folgen ebenso. Es wäre also wirklich einmal sinnvoll, wenn wir diese Sache endlich einmal klären.

Denn der gleiche Fehler ist es, wenn die Küstenwache sich wahllos in die Fluten stürzt und einen oder zwei rettet. Viel besser ist es, wenn die Küstenwache ihr ganzes Wissen einsetzt, um die vielen freiwilligen Helfer zu organisieren, so dass sie gemeinsam so viele wie möglich retten können. Dazu aber sollte nicht jeder wie wild durcheinander laufen und einen eigenen Rettungsplan haben. Man sollte sich einigen und zwar schnell und effektiv.
Hallo Frank, man merkt, du bist ein richtiger Organisator, der alles geplant haben will. Man kann und soll ja vieles planen, um bessere Ablaeufe zu erzielen. Doch ob man Leben auch so planen kann, kann ich mir nur zu einem gewissen Teil vorstellen. Den Evangelisation heisst fuer mich nicht nur Wissen weitergeben, sondern Leben teilen. Und das laesst sich nicht so leicht planen, sondern ist eher spontan und organisch. Also kommt es auf die Gelegenheiten an, die man nicht planen kann, sondern aufpassen muss, um sie nicht zu verpassen.
Sei mal ehrlich, wieviel Erfolg hattest du mit solchen geplanten Aktionen?
Ich von meiner Seite habe festgestellt, dass solche Evangelisationen ausser einen mords Aufwand nicht viel bringen. Dagegen wenn die Gelegenheit passt, also wenn die Leute offen sind dafuer, dann muss man bereit sein dazu. Uebrigens hab ich meine frueheren "Evangelisationsmethoden" total abgelegt, und lasse mich jetzt mehr vom Hl. Geist fuehren.
Wir hatten zum Beispiel in unserer frueheren Gemeinde die Angewohnheit, jeden Besucher ein kleines Geschenk zu ueberreichen, von einer Frau gefertigt, die Buch darueber fuehrte und dabei festgestellt hat, dass in einem Zeitraum von ca. 5 Jahren 2500 Geschenke verteilt wurden, also heisst das, dass 2500 Neue in der Gemeinde waren, doch wo sind sie geblieben??? Wir haben festgestellt, dass dies kein Einzelfall war, sondern in vielen Gemeinden so aehnlich war. Erst als wir begriffen, dass Reich Gottes Beziehungen, also zwischenmenschlich Leben teilen, sind, und keine Wissensvermittlung allein, hat sich das geaendert. Sonst wuerde es ja genuegen, den Leuten ein Buch zu geben, wo alles drinnen steht, und damit pasta. Darum haben wir auch ueber Evangelisation, in welcher Form auch immer, viel nachgesinnt.
Fuer heute reichts mal wieder, mit lieben Gruessen Hejo. Big Grin
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#39
Hallo Hajo,
was Deine Meinung über Evangelisation betrifft, bin ich ziemlich Deiner Meinung.
Ich denke auch dass die organisierten Großevangelisationen nicht viel bringen. Ich habe schon genug davon mitgemacht und mitorganisiert, um es beurteilen zu können. Sie bringen dann was, wenn man Leute aufgrund der persönlichen Evangelisation - mit diesem Begriff bezeichne ich das kurz, was Du mit Beziehungspflege, persönliche Gelegenheiten nutzen und sich vom Heiligen Geist führen lassen beschreibst - mit dazu bringen kann, die schon so weit sind kurz vor einer Entscheidung für Jesus zu stehen. Allerdings ist es auch problemlos möglich, ohne die Veranstaltung den Ball in's Tor zu schießen, wenn er schon mal auf dem Elfmeterpunkt liegt. Das Hauptproblem ist, ihn da hin zu bekommen.
Die Menschen, die ich zum Glauben führen durfte - und vor allem auch dabei geblieben sind! - war vor allem aufgrund persönlicher Evangelisation. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Worauf es mir ankommt ist nicht, eine Aktion zu organisieren. Sondern dass die Heiligen zum Dienst ausgerüstet werden. Das was Du erkannt hast, ist goldrichtig. So praktiziere ich es auch. Doch ich merke, dass ich diese "Fähigkeit" erst über die Jahre gelernt habe. Und dass andere Geschwister sich erst nicht trauen, weil sie nicht wissen, wie sie es anpacken sollen. Dies Geschwister brauchen Anleitung. Das ist m.E. die Hauptaufgabe der Evangelisten, diese Geschwister anzuleiten. Ich denke dass Du und ich in dieser Sachen schon sehr viel mehr einer Meinung sind als es in der Gemeindelandschaft so üblich ist.
Und ich bin auch der Meinung, dass die Bibel uns dieses Vorgehen der persönlichen Evangelisation und geistlichen Multiplikation lehrt.
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#40
Zitat:Und dass andere Geschwister sich erst nicht trauen, weil sie nicht wissen, wie sie es anpacken sollen. Dies Geschwister brauchen Anleitung. Das ist m.E. die Hauptaufgabe der Evangelisten, diese Geschwister anzuleiten.
Hallo Frank, ja du sagst es, das ist ein grosses Problem. Der Kern dieses Problems ist, das die meisten Menschen (Christen) kein wirkliches Mitgefuehl mehr fuer jemanden anderen haben, alles dreht sich nur um sie selbst. Und bevor wir ihnen "Lektionen der Evangelisation" beibringen wollen, muessen wir sie von sich wegholen und ihre Blicke auf ihre Umwelt, auf andere Menschen richten. Allein schon, dass sie jemanden anderen nur Kaffee oder Wasser ein- oder nachschenken, ist schon ein Anfang.
Wie hat Jesus gesagt: "Der Geist des Herrn hat von mir Besitz ergriffen und mich gesalbt, zu verkuendigen das Evangelium den Armen; er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen, auszurufen das Gnadenjahr des Herrn." (nach Lukas 4,18-19)
Das alleine ist schon Auftrag genug fuer uns, sich damit auseinander zu setzen, wenn wir bedenken, das der selbe Heilige Geist auch in uns wohnt und Besitz auch von uns ergreifen will. Mit Worten allein ist das nicht abgetan, hier heisst es Handeln. Allein, dass man sieht, wie arm die Leute um uns wirklich sind und in welchen Gefaengnissen sie stecken, die Blinden den Weg nicht erkennen koennen und Zerschlagene unsere Hilfe brauchen. Da gibt es wirklich genug zu tun.
Mit lieben Gruessen aus Oesterreich, Hejo. Big Grin
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