Zitat:Rein intellektuelles Wissen kann die Wahrheit nicht erfassen.
Hallo Hans-Otto,
hast du dir diesen Satz noch einmal langsam durchdacht?
Was ist denn die Wahrheit, die es hier gilt zu erfassen?
Ist es nicht die Person Gottes, die es hier gilt mehr und mehr zu verstehen?
Eine Grundlage der Logik ist, dass Dinge erfasst werden können, die eine gewisse Kontinuität aufweisen. Den etwas sich beständig veränderndes kann nicht als etwas konkretes erfasst werden.
Bei Gott verhält es sich nun so:
Jakobus 1:17 Jede vortreffliche Gabe und jede vollkommene Schenkung kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter. Bei ihm gibt’s keine Veränderung, keinen Wechsel von Licht und Schatten. (AlbNT)
Hebräer 13:8 Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit. (rev. Elb)
Daher ist die Person und der Charakter Gottes gut mit der Logik zu erfassen. Niemals vollständig, aber darum geht es hier auch nicht.
Denn Logik ist laut
Wikipedia:
Logik ist die Lehre des vernünftigen (Schluss-)Folgerns. Die Logik untersucht die Gültigkeit von Argumenten hinsichtlich ihrer Struktur unabhängig vom konkreten Inhalt der eigentlichen Aussagen. In diesem Sinne spricht man auch von „formaler“ Logik....
Auch in gegenwärtigen Debatten ist weithin unbestritten, dass die Theorie des korrekten Folgerns den Kern der Logik ausmacht.
Was also macht Wahrheit aus? Ist nicht ein wesentlicher Kern der Wahrheit, dass sie unwandelbar eine Bedeutung hat und nicht willkürlich veränderbar ist? Wahrheit bleibt dieselbe Wahrheit, egal wer und aus welchen Blickwinkeln er sie betrachtet.
Welche Sicherheit kann eine Wahrheit geben, die im nächsten Moment nicht mehr dasselbe ist, was es gerade eben noch war?
Wenn aber Wahrheit in ihrer Betrachtung unveränderlich bleibt, wie sollte dann Poesie eine allgemein gültige Wahrheit beschreiben?
Poesie kann das Erleben eines individuellen Moments, einer empfundenen Emotion, einen individuellen Eindruck, niemals aber Wahrheit allgemeingültig beschreiben. Der poetisch beschriebene Moment kann subjektiv Gültigkeit für den einzelnen Erlebenden haben, niemals aber von einem Dritten ebenso erlebt werden.
So ist es richtig, dass jeder Christ seine individuellen Erfahrungen mit Gott macht. Es ist aber ebenso richtig wie wichtig, dass diese Erfahrungen nicht Wahrheit sein können, wenn sie dem allgemein erkennbaren Charakter Gottes widersprechen. Nicht unsere Erfahrungen und deren poetischen Beschreibungen sind die Grundlage unseres Glaubens, sondern der unveränderliche Charakter Gottes. Dieser drückt sich sehr umfangreich in der Bibel, seinem Wort aus.
Wenn uns nun das Wort Gottes folgendes sagt:
Römer 12:2 Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, daß ihr prüfen mögt, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. (Rev. Elb.)
oder etwas anders ausgedrückt:
Römer 12:2 Bildet euch nicht nach den Grundsätzen dieser Weltzeit! Nehmt vielmehr ein anderes Wesen an, indem sich euer Sinn erneuert! Dann könnt ihr auch recht beurteilen, was Gottes Wille ist, oder mit anderen Worten: was gut ist, gottgefällig und vollkommen. (AlbNT)
was gilt dann? Unsere individuellen, stimmungsbedingten oder gar hormongesteuerten Empfindungen oder das Wort Gottes? Wonach beurteilen wir?
In dem Sinne:
Nichts gegen Poesie, aber man sollte sie auch nicht überbewerten.