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Das Wort Gottes Auslegen
#1
Dieser Thread ist eine Auslagerung aus dem Thread "Fünffältiger Dienst.

Die ersten Postings hier im Auszug, das neue Thema betreffend:
Zitat:Lieber Richard, ich denke, wir sind noch nicht mal richtig am Anfang, wenn uns Solches solche Kopfzerbrechen bereitet. Also ist es besser, wir lassen das Worte klauben und lesen uns dafuer die Stelle nochmals genau die Du meinst, danach sollte uns eigentlich alles klar sein.
Eph.4,11ff (HfA)
>Einige hat er beauftragt, Gemeinden zu gruenden, einige reden in Gottes ausdruecklichem Auftrag, und andere gewinnen Menschen fuer Christus. Wieder andere leiten die Gemeinde oder unterrichten sie in Gottes Wort. Sie alle sollen die Christen fuer ihren Dienst ausruesten, damit die Gemeinde Jesu aufgebaut und vollendet werden kann. Wenn das geschieht, werden wir im Glauben immer mehr eins werden und Jesus Christus, den Sohn Gottes, immer besser kennenlernen. Wir sollen zu muendigen Christen heranreifen, zu einer Gemeinde, in der Christus mit der ganzen Fuelle seiner Gaben wirken kann.
Dann sind wir nicht laenger wie unmuendige Kinder, die sich von jeder beliebigen Lehrmeinung aus der Bahn werfen und durch geschickte Taeuschungsmanoever hinterlistiger Menschen irrefuehren lassen. Statt dessen wollen wir an der Wahrheit des Evangeliums festhalten. Und durch die Liebe soll all unser Glauben und Handeln sich immer mehr an Christus ausrichten, der das Haupt seiner Gemeinde ist. Dieses Haupt bestimmt ueber den ganzen Leib, wobei die einzelnen Koerperteile miteinander verbunden sind. Jedes hilft auf seine Weise mit, dass der ganze Koerper funktionsfaehig bleibt. So wachsen wir durch die Liebe zusammen, zu seiner Gemeinde, die sein Leib ist.
Also da ist kein Komentar von mir mehr noetig, meine ich, sondern ein Handeln. Dabei ist das eine genaue Ausfuehrung des Lebens im Leib, seiner Gemeinde!
Mit lieben Gruessen aus Oesterreich, Hejo. Big Grin
Zitat:Also zu der von dir ausgewählten Bibelübertragung (Hoffnung für Alle) kann ich dann nur sagen, das du dir besser eine ordentliche Übersetzung wählen solltest, statt eine derart theologisch tendenziell schlechte Übertragung.
Die HfA neigt extrem dazu den Text schon auszulegen, statt ihn zu übersetzen. So wie in diesem Text auch.
Das was hier textlich gedeutet ist, gibt uns keinen Anhalt dafür, was die Bibel wirklich mit diesen Diensten meint.

Gruss, Charly
Zitat:Hallo Richard, hallo Charly.
Diese Uebersetzung HFA hat ja schon bewirkt, was sie soll, anregen zum Nachdenken. Jeder kann oder soll eigentlich mehrere Uebersetzungen vergleichen. Es geht ja nicht um den Buchstaben, sondern um dass, was damit gemeint ist. Um das offenbarte Wort von Gottes Geist. Und der kann alles benutzen, um uns nachsinnen zu lassen.

Zitat:Was ich hier sagte ist, dass diese Übertragung in ihrer Deutung so dermaßen daneben liegt, dass dieser Übertragungstext für die Erarbeitung des Bibeltext absolut nicht geeignet ist. Wenn du auf diesen Text schreibst:
QUOTE
Also da ist kein Kommentar von mir mehr nötig, meine ich.......
muss ich sagen: doch das bedarf unbedingt eines Kommentars wink.gif

Charly

------------------------------------------------------------------------------------------------

Zitat:Hejo, ich verstehe nicht, was Du meinst. es klingt so wie dass wenn unser Verstand das Wort Gottes verdaut, dabei nur Mist herauskommt.  Altes Forum: <_<
Oder so als ob es einen Weg gibt, das Wort Gottes zu verdauen am Verstand vorbei, der das Wort Gottes wirklich verinnerlicht. Und dass man diese Weg wählen sollte, damit es nicht durch den Verstand unwirksam gemacht wird.
In gewisser Weise ist mein Frage unlogisch - ich weiß - weil ich sage: Ich verstehe nicht. Und Du sagst vielleicht - ja eben: Soll man ja auch nicht.
Aber dann weiß ich nicht, was die gemeinsame Grundlage einer Diskussion ist.
Sorry, ich komme jetzt hier so von der Seite in eine laufende Diskussion rein, war auch eine Weile nicht mehr da.
Ich kann Dir sagen, warum ich frage. Da ich in meiner Firma sehr viele Glaubensgespräche und Diskussionen habe mit Nichtchristen, und alles Studierte sind, muss ich mich täglich mit der Frage \"Glaube und Verstand\" rumschlagen. Ich habe dazu folgende Meinung: Glaube ist das feste Wissen und das sich Verlassen auf unsichtbare, aber durch das Wort Gottes bezeugte und mit dem Verstand nachvollziehbare Tatsachen.
Ich glaube auch, dass es uns Christen gut täte, wenn wir ab und zu ein wenig mehr nachdenken würden. \"Challenging Thinkers to believe and Believers to think\". Darum macht eine Argumentation \"Das ist eine Wahrheit, die am Verstand vorbei muss\" nur auf mich den Eindruck, dass man ein Rückzugsgefecht führt, weil einem die Argumente ausgegangen sind. Zudem ist sie widersprüchlich in sich selbst, weil genau dieses Argument auch mit dem Verstand aufgenommen werden muss, damit es wirksam werden kann, was es selbst wieder in Frage stellt. Oder?
Sorry, wenn ich jetzt ein bißchen reingrätsche, aber das war jetzt so spontan irgendwie was mir dazu eingefallen ist.
Hallo FMK.
Ich moechte mal wieder Watchman Nee zitieren, der bringt es mit ein paar Worten genau auf den Punkt.
Er schreibt zu der Stelle aus 1. Korinther 2,14:
Der natuerliche Mensch nimmt die Dinge, die des Geistes Gottes sind, nicht an; denn sie sind ihm eine Torheit.

Es hat Gott gefallen, viele Dinge zu sagen, die wir falsch auffassen koennen, und sie nicht zu erklaeren. Oft finden wir in der Bibel Aussagen, die sich zu wiedersprechen scheinen oder die mit den uns bekannten Tatbestaenden des Lebens nicht in Einklang zu bringen sind, und es hat ihm gefallen, es dabei zu belassen. Viele Schriftstellen vermoegen wir nicht genau zu erklaeren: Haetten wir die Bibel geschrieben, wir haetten alles viel klarer dargestellt, so dass die Menschen die Lehre in systematischer, alle Missverstaendnisse ausschließender Ordnung vor sich gehabt haetten. Aber haetten sie damit auch das Leben gehabt? Gottes große ewige Wahrheiten sind den Weisen verborgen, aber den Unmuendigen offenbart, denn erfasst werden sie durch den Geist. Sein Wort ist kein Lehrbuch. Es soll uns in unserem alltaeglichen Wandel im Geiste begegnen und dort zu uns reden. Es soll uns Erkenntnis vermitteln, die in Zusammenhang mit dem Leben steht und auf Erfahrung beruht. Wenn wir versuchen, Gott durch systematische Theologie zu erkennen, sind wir auf dem Holzweg.

Es kommt natuerlich auch noch dazu, das wir das Wort aus unserem Verstaendiss und unserer Denkweise heraus auf unser Leben, unsere Situation projezieren.
Wir duerfen nicht vergessen, die, die die Bibel geschrieben haben, hatten ein juedisches Verstaendnis, einen juedischen Hintergrund und juedische Denkweise, auch wenn sie die Bibel in griechisch geschrieben haben. Joseph hat mal im Forum eine ganz bestimmte Aussage gemacht: Dass die Bibel ein juedisches Buch sei, und auch als solches gelesen werden soll. Da muss ich ihm beipflichten. Wir muessen jetzt dazu nicht zum juedischen Glauben konvertieren, doch waere es gut, sich mit diesem Hintergrund ausseinander zu setzen.
Es gibt auch ein gutes Buch zu diesem Thema, dass ich dir dazu empfehlen moechte: >Zeiten der Wiederherstellung< von Mike und Sue Dowgiewicz. Gibt es, glaub ich, bei Glory World.
Mit lieben Gruessen aus Oesterreich, Hejo.
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#2
Hallo hejo,

hier nochmal das Zitat aus deinem Posting, dass zu dieser Diskussion geführt hat:
Zitat:Lieber Richard, ich denke, wir sind noch nicht mal richtig am Anfang, wenn uns Solches solche Kopfzerbrechen bereitet. Also ist es besser, wir lassen das Worte klauben und lesen uns dafuer die Stelle nochmals genau die Du meinst, danach sollte uns  eigentlich alles klar sein.
Eph.4,11ff (HfA)
>Einige hat er beauftragt, Gemeinden zu gruenden, einige reden in Gottes ausdruecklichem Auftrag, und andere gewinnen Menschen fuer Christus. Wieder andere  leiten die Gemeinde oder unterrichten sie in Gottes Wort. Sie alle sollen die Christen fuer ihren Dienst ausruesten, damit die Gemeinde Jesu aufgebaut und vollendet werden kann. Wenn das geschieht, werden wir im Glauben immer mehr eins werden und Jesus Christus, den Sohn Gottes, immer besser kennenlernen. Wir sollen zu muendigen Christen heranreifen, zu einer Gemeinde, in der Christus mit der ganzen Fuelle seiner Gaben wirken kann.
Dann sind wir nicht laenger wie unmuendige Kinder, die sich von jeder beliebigen Lehrmeinung aus der Bahn werfen und durch geschickte Taeuschungsmanoever hinterlistiger Menschen irrefuehren lassen. Statt dessen wollen wir an der Wahrheit des Evangeliums festhalten. Und durch die Liebe soll all unser Glauben und Handeln sich immer mehr an Christus ausrichten, der das Haupt seiner Gemeinde ist. Dieses Haupt bestimmt ueber den ganzen Leib, wobei die einzelnen Koerperteile miteinander verbunden sind. Jedes hilft auf seine Weise mit, dass der ganze Koerper funktionsfaehig bleibt. So wachsen wir durch die Liebe zusammen, zu seiner Gemeinde, die sein Leib ist.
Also da ist kein Komentar von mir mehr noetig, meine ich, sondern ein Handeln. Dabei ist das eine genaue Ausfuehrung des Lebens im Leib, seiner Gemeinde!
Mit lieben Gruessen aus Oesterreich, Hejo. Big Grin

Meine nur ich das, oder wirkt das gerade so, dass du dir selber widersprichst? Wink

Charly
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ Cool
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#3
Hallo Hajo,

ich finde gut, wie Du erklärst, was Du meinst.

Zitat:Es hat Gott gefallen, viele Dinge zu sagen, die wir falsch auffassen koennen, und sie nicht zu erklaeren.
Wir können sie falsch auffassen. Aber wir können sie auch richtig auffassen. Dafür sind sie da. Ich glaube nicht, dass Gott uns in die Irre führen will. Dass er sie uns nicht erklärt hat, das weiß ich nicht. Ich denke, die Bibel erklärt sich in vielen Fällen selbst.

Zitat:Oft finden wir in der Bibel Aussagen, die sich zu wiedersprechen scheinen oder die mit den uns bekannten Tatbestaenden des Lebens nicht in Einklang zu bringen sind, und es hat ihm gefallen, es dabei zu belassen.
Wie Du schon sagst. Sie scheinen sich zu widersprechen. Aber sie widersprechen sich nicht. Wenn sich zwei Aussagen zu widersprechen scheinen, dann um uns zum Denken und weiteren Nachforschen anzuregen. Was das Leben betrifft, so soll es mit dem Wort in Einklang gebracht werden. Nicht umgekehrt.

Zitat:Viele Schriftstellen vermoegen wir nicht genau zu erklaeren: Haetten wir die Bibel geschrieben, wir haetten alles viel klarer dargestellt, so dass die Menschen die Lehre in systematischer, alle Missverstaendnisse ausschließender Ordnung vor sich gehabt haetten.
Ich will nicht darüber spekulieren, wie ich die Bibel geschrieben hätte. Das tut auch nichts zur Sache. Ich denke es ist von jeder Art und für jede Art was drin. Wenn ich mir zum Beispiel die Briefe von Paulus anschaue, dann sind sie streng logisch aufgebaut. Ich sehe darin eine systematische, alle Mißverständnisse ausschließende Ordnung. Es sei denn man will es nicht verstehen.

Zitat:Aber haetten sie damit auch das Leben gehabt?
Das ewige Leben kommt aus dem Glauben. Der Glaube kommt woher? Aus dem Wort. Dem Logoswort. Ich weiß nicht, welches Problem Du damit hast.

Zitat:Gottes große ewige Wahrheiten sind den Weisen verborgen, aber den Unmuendigen offenbart, denn erfasst werden sie durch den Geist.
Langsam. Gottes große ewige Wahrheiten sind den Weisen dieses Zeitlaufs verborgen. Weil sie in ihren logischen Überlegungen nicht so weit kommen konnten, Gott zu erkennen und weil sie sich sowieso dagegen gesperrt haben, da es besser für sie schien, eine logische Rechtfertigung für ihre Sünde zu finden als Gott zu ehren. Aber die Weisheit, die uns offenbart ist, uns ? die die Welt als Unweise, als Fundamentalisten, als Dumme gefährliche Halbirre bezeichnet ? uns ist die größte Weisheit geoffenbart: Jesus Christus. Und Jesus ist wieder ? der Logos. Das Wort.

Zitat:Sein Wort ist kein Lehrbuch.
Natürlich ist es das! Jesus lehrte aus dem Wort. Die Apostel lehrten aus dem Wort. Wenn jemand lehrt, und es ist nicht aus dem Wort, dann ohne mich!

Zitat:Es soll uns in unserem alltaeglichen Wandel im Geiste begegnen und dort zu uns reden. Es soll uns Erkenntnis vermitteln, die in Zusammenhang mit dem Leben steht und auf Erfahrung beruht.
Ich denke schon, das auch Du überlegst, bevor Du einfach anwendest. Oder tragen Eure Frauen Kopftücher? Oder wetzt Ihr das Schwert, um das Land Israel zu befreien? Oder machst Du Dir ein Kreuz aus Holz, um es jeden Tag auf Dich zu nehmen? Viel Dummes Zeug kann dabei herauskommen, wenn man den Verstand einfach ausschaltet.

Zitat:Wenn wir versuchen, Gott durch systematische Theologie zu erkennen, sind wir auf dem Holzweg.
Verstehe ich nicht. Das Wort Theologie besteht aus Theos und Logos. Das Wort Gottes. Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort. Ich weiß nicht, was daran schlecht sein soll. Das Wort Gottes ist logisch. Unlogisch ist eher das, was manche Christen daraus machen.
Gut Diskussion. Ich freue mich auf Deine Antwort.

PS - ich denke wir sind etwas Off-Topic. Sollten wir damit nicht umziehen?
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#4
Lieber Frank,

Gott hat uns den Verstand gegeben. Ich darf mit meinem Verstand durch das Wort erkennen. Und das höchste was das Wort erbringt, ist, mich zum Geist zu führen.

Wenn ich den lebendigen Gott nur einen Augenblick sehe, frage ich nicht mehr. Ich darf letztendlich wissen. Es gibt Dinge, Vorgänge die kann ich mit dem Verstand nicht erklären. Und ich meine Gott läst sich letztendlich nicht denken, er läst sich nur lieben.

Sonja und ich fahren jetzt zu Maeggi frühstücken.

Bis bald in Jesu Verbunden
Hans-Otto
Gottesmord auf Golgatha
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#5
Hallo Hans-Otto,

genau! Unser Verstand ist eine Schöpfung Gottes. Und als solche war er erst mal sehr gut.
Dass er durch die Sünde in Mitleidenschaft gezogen wurde, steht außer Zweifel. Darüber läßt Paulus sich im ersten Römerbrief aus. Oder in

Zitat:<sie sind> verfinstert am Verstand, fremd dem Leben Gottes wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verstockung ihres Herzens; (Eph 4, 18, Elberfelder 1985)

Aber durch die Erlösung sind wir nun ein neuer Mensch. Das alte ist vergangen, es ist alles neu geworden. Das umfasst auch unseren Verstand und dem Umgang damit.

Es gibt viele Vorbilder für mich, die ihren Verstand zur Ehre Gottes einsetzten.

Zitat:Und diesen vier jungen Männern, ihnen gab Gott Kenntnis und Verständnis in jeder Schrift und Weisheit; und Daniel verstand sich auf Gesichte und Träume jeder Art. (Dan 1, 17, Elberfelder 1985)

Hans-Otto. Warum sagst Du wir können Gott nicht mit dem Verstand ergreifen, sondern ihn einfach lieben? So als ob das ein Widerspruch wäre. Ich sehe darin nicht den geringsten Widerspruch. Ganz im Gegenteil.

Was ist das Höchste Gebot?

Zitat:Er aber antwortete und sprach: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstand und deinen Nächsten wie dich selbst.» (Lk 10, 27, Elberfelder 1985)

Ich lese das so: Alle meine Emotionen sollen auf Gott gerichtet sein. Aber vor allem mein Wille. Ich soll all meine Kraft darauf verwenden, dass meine täglichen Entscheidungen von der Liebe zu Gott geprägt sind und: Ich soll alle Kraft darauf verwenden, meinen Verstand in Einklang mit Gott zu bringen.

Gerade der letzten Punkt - den Verstand mit aller Kraft in Einklang mit Gott zu bringen und mit seiner Weisheit - ich finde da besteht sehr schnell die Gefahr, es sich hier zu leicht zu machen. Die Versuchung ist groß, wenn man etwas nicht versteht, sich davor zu drücken. Statt zuzugeben: "Ich verstehe es nicht!" wird einfach gesagt: "Es ist nicht verstehbar". Was mich von der Aufgabe entlastet, mir Mühe zu geben, es zu verstehen, denn jeder wird nachvollziehen können, dass man sich keine Mühe darin gibt, das nicht Verstehbare zu verstehen.

Das Problem ist nur, dass diese Lehre nicht biblisch ist.

Die Lehre der Bibel ist, dass wir alle zur Verfügung stehende Kraft aufwenden sollen, um Gottes Willen besser zu verstehen. Wenn wir ihn besser verstehen, lieben wir ihn auch mehr. Wenn wir ihn mehr lieben wollen, dann wäre es sinnvoll, sich Mühe zu geben, ihn besser zu verstehen.
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#6
Zitat:Es kommt natuerlich auch noch dazu, das wir das Wort aus unserem Verstaendiss und unserer Denkweise heraus auf unser Leben, unsere Situation projezieren.
Genau! Das ist doch ein Anfang einer gemeinsamen Meinung. In diesem Punkt bin ich ganz Deiner Meinung.
Ich wüßte auch nicht, wie ich es sonst machen sollte.
Ich stimme auch zu, dass der Geist Gottes individuell leiten kann, um ein bestimmtes Handeln in einer bestimmten Situation von mir zu veranlassen. Aber zum einen ist es immer sinnvoll, das anhand des Wortes zu prüfen, denn da ist auch schon viel ins Auge gegangen ("Nicht jeder Geist ist von Gott"). Und außerdem kann man dann zwar zeugnishaft von dieser Erfahrung und dem Handeln berichten und es kann für einen Bruder/ eine Schwester ein Anstoß sein, es ebenso zu machen. Aber daraus kann man keine allgemeingültigen Aussagen ableiten, dass es immer so sein muss. Das kann man meiner Meinung nach nur mit Hilfe der Bibel. Und selbst da muss man schon aufpassen, dass man eine Stelle nicht unzulässig verallgemeinert.
Was mich an der Diskussion im Forum interessiert ist, welche allgemeingültigen Aussagen sich aus der Bibel ableiten lassen in Bezug auf die Situation und das Ziel der Gemeinde. Das ist für mich das Fundament, auf dem ich mein Verhalten aufbauen will. Da interessiert mich sehr, wie andere es sehen, aber ich möchte auch, dass sie es begründen, weil ich auch schon viel gehört habe, was hinterher nicht gestimmt hat. Ich habe also ein gesundes Mißtrauen, was irgendwelche Behauptungen betrifft, und ich finde das ok so. Denn wir sollen alles prüfen und auch jeden Apostel. Das geht aber nur, wenn wir unsere Argumente miteinander teilen und nicht einfach sagen: "Das ist so!" Und wenn wir unsere Argumente miteinander geteilt haben, dann auch zur Gemeinsamkeit - zur Einheit - gelangen.
Das verstehe ich unter:
Zitat:Ich ermahne euch aber, Brüder, durch den Namen unseres Herrn Jesus Christus, daß ihr alle einmütig redet und nicht Spaltungen unter euch seien, sondern daß ihr in demselben Sinn und in derselben Meinung völlig zusammengefügt seiet. (1.Kor 1, 10, Elberfelder 1985)
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#7
Hallo Frank,

gut, Herz, Seele, Kraft, Verstand eher synthetisch angegangen, als fokussiert auf analytische Ausrichtung. Wir leben in einer rationalen Welt, ich brauche Ergebnisse, Zielsetzungen, Wertanalysen usw. Ursache, Wirkung wir haben verstanden und können einordnen.

Diese übergewichtige rational Denkweise in unserer westlichen Welt, lässt hinsichtlich des Verstehens der Schrift, ein fehlen erahnen.

Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist.

Vielleicht komme ich über das Verstehen, zur Akzeptanz des Nichtverstehens. Vielleicht waren uns die Menschen damals zur Zeit Jesu, aufgrund ihres jüdischen, östlichen Kulturkreises in dieser Akzeptanz ein Schritt voraus. Ist es das was hejo meint.

Herz, Seele, Kraft und Verstand ausbalanciert, mit Hilfe des Geistes zur Einheit.

In Jesu Geist verbunden
Gruß Hans-Otto
P.S. Das gestrige Frühstück bei Maeggi und Tom war klasse!
Gottesmord auf Golgatha
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#8
Hallo Hans-Otto,

ich finde die westliche Welt überhaupt nicht rational. Jedes Kind weiß, dass Rauchen schädlich ist, trotzdem ist es eine Milliarden-Industrie. Wir alle wissen, dass wir uns in die Klimakatastrophe konsumieren. Trotzdem kommen nicht die allergeringsten Abkommen zustande. Wir essen zu fett, wir machen zu wenig Sport, wir investieren zu wenig in Beziehungen, wir tun zu wenig für die Bildung. Obwohl wir es alle besser wissen.

Die westliche Welt handelt nicht rational.

Sie gibt sich lediglich einen rationalen Anstrich. Sie versucht zu rationalisieren, was irrational ist. Sie versucht ihre Sünden zu rechtfertigen, um das Gewissen tot zu bekommen. Sie ist der Inbegriff der rationalen Heuchelei.

Gruß,
Frank
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#9
Hallo Hans-Otto,
du sagst die westliche Welt sei übergewichtig rational. In anderen Worten wir müssen weniger Rationalität anwenden, um das Evangelium ergreifen zu können.
Das klingt so wie aus einem Lehrbuch für östliche Mystik. Du nennst ja auch die östliche Denkweise. Die der westlichen angeblich überlegen ist.
Also - nachdem ich die westliche Denkweise kritisiert habe, möchte ich nun die östliche Denkweise kritisieren.
Ich denke die östliche Denkweise krankt daran, dass sie bewußt undefiniert läßt und bewußt nicht hinterfragt, als auch mit Widersprüchen lebt.
Es ist fast schon eine Art Gleichgültigkeit und Fatalismus.
Wenn wir bewußt nicht hinterfragen, dann werden wir Opfer jedes Windes der Lehre, der vorbeiweht. Was schützt mich dann noch, jeder angenehmen klingenden Lehre zu glauben?
Wenn wir bewußt undefiniert lassen, bedeutet es, dass wir am Ende sagen müssen: Wir können Gott gar nicht erkennen wie er ist. Wir können gar nicht wirklich viel über Gott wissen. Dann erklären wir aber auch seinen Bund für ungültig. Denn in seinem Bund hat Gott sich für den Menschen festgelegt, verständlich gemacht und ihm eine sichere Grundlage gegeben. Ein unschätzbarer Vorteil, den das Evangelium zum Beispiel dem Islam voraus hat. Warum sollen wir diesen Vorteil verschenken?
Bewußt mit Widersprüchen leben heißt aus meiner Sicht nicht authentisch zu sein. Euer Wort sei "Ja, Ja" oder "Nein, Nein". Alles darüber hinaus ist von Übel. Jesus möchte eine Eindeutigkeit. Eine Weltanschauung, die voller logischer Widersprüche ist, die kann nicht wahr sein. Sie muss eine Lüge sein. Darum können wir auch die lügnerischen Weltanschauungen ihrer Macht entkleiden. Das buchstabiere ich in den persönlichen Gesprächen mit meinen Kollegen durch.
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#10
Zitat:Hallo FMK.
Ich moechte mal wieder Watchman Nee zitieren, der bringt es mit ein paar Worten genau auf den Punkt.
Er schreibt zu der Stelle aus 1. Korinther 2,14:
(bitte nachlesen)
Ich habe eine Frage an Dich, Hajo.
Welche Relevanz hat diese Bibelstelle für unsere Diskussion?
Diskutiert jemand mit, der im natürlichen, sündigen Zustand ist?
Oder diskutieren hier geistliche Menschen?
Gruß,
Frank
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